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Kann man "Interactive Fiction" übersetzen?

Geschrieben um 19:43 am 07.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
ryn
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Bachelor Gumby
Beiträge: 56

Eine redundante Bitte an die interessierten Donnerstagschatter:

Wer den Nerv hat, überlege sich doch grundsätzlich, mit welchen Wortteilen er sich arrangieren kann.

Was ist mit Variationen des Präfixes i-?

Gibt es in-Präfixe, die nicht nach 'In' klingen?

Sind Akronyme OK? Phantasiewörter?

Welche Wortbestandteile sind kurz und treffen?

Oder gibt es komplette Vorschläge für eine Übersetzung?

Damit eine breite Diskussion dieser Fragen besser möglich ist, bitte ich um Antworten nicht hier, sondern am Donnerstag im Chat. :wink:

Geschrieben um 19:56 am 07.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
ryn
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Bachelor Gumby
Beiträge: 56

Zoltan:

Weiß eigentlich noch irgendwer hier, wie diese Bücher hießen, bei denen man immer mit mehreren Entscheidungen konfroniert wurde und dann bei verschiedenen Seiten weiterlesen musste?

Im Allgemeinen spricht man von Multiple-Choice- oder Choose-Your-Own-Adventure-Books. Oder kurz, CYOA :wink:

Zoltan:

Ich meine nur, dass man anderen Leuten nicht aufzwingen sollte, wie man jetzt deutsche Textadventures zu nennen hat. "Textadventure" ist für viele sicher der gängigste Begriff.

Es geht hier gar nicht um feindliche Übernahmen. Mir persönlich geht es darum, ein Label zu finden, dass ich Leuten gegenüber verwenden kann, die sich eher für Literatur, als für Computerspiele interessieren.

Zoltan:

Vielleicht statt "Textabenteuer" "Texterlebnis"?

Das Problem hier ist: Jedes Buch ist ein Texterlebnis. Und das Wort 'Erlebnis' ist von der Werbung ungefähr so gründlich abgegrast worden, wie 'In' von den Medien allgemein.

Geschrieben um 20:02 am 07.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Zoltan
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Master Gumby
Beiträge: 154

ryn:

Zoltan:

Weiß eigentlich noch irgendwer hier, wie diese Bücher hießen, bei denen man immer mit mehreren Entscheidungen konfroniert wurde und dann bei verschiedenen Seiten weiterlesen musste?

Im Allgemeinen spricht man von Multiple-Choice- oder Choose-Your-Own-Adventure-Books. Oder kurz, CYOA :wink:

Oh, ich dachte die hätten vielleicht noch einen inspirierenden deutschen Namen.

ryn:

Zoltan:

Ich meine nur, dass man anderen Leuten nicht aufzwingen sollte, wie man jetzt deutsche Textadventures zu nennen hat. "Textadventure" ist für viele sicher der gängigste Begriff.

Es geht hier gar nicht um feindliche Übernahmen. Mir persönlich geht es darum, ein Label zu finden, dass ich Leuten gegenüber verwenden kann, die sich eher für Literatur, als für Computerspiele interessieren.

Ja, ich verstehe. An sich würde ich aber TA schon noch als Spiel betrachten. Andererseits, wenn man es jemandem schmackhaft machen will, der von Computerspielen nur eine schlechte Meinung hat... OK.

ryn:

Zoltan:

Vielleicht statt "Textabenteuer" "Texterlebnis"?

Das Problem hier ist: Jedes Buch ist ein Texterlebnis. Und das Wort 'Erlebnis' ist von der Werbung ungefähr so gründlich abgegrast worden, wie 'In' von den Medien allgemein.

Also, du meinst jedes gedruckte Buch (nicht dass du schon den Begriff "inBuch" verwendest g)? Ja, wahrscheinlich. Und das mit Erlebnis stimmt, ein völlig neues Duscherlebnis, ein völlig neues XYZerlebnis...

Geschrieben um 14:09 am 14.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
kairo
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Dr Gumby
Beiträge: 284

Gab es im letzten Chat denn eigentlich noch gute Vorschläge? Ich nehme an, dass ihr euch nicht mehr auf einen bestimmten Ausdruck geeinigt habt, oder?

Geschrieben um 14:21 am 14.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Walafrid
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Dr Gumby
Beiträge: 238

http://www.textadventures.de/

Geschrieben um 16:11 am 14.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
ryn
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Bachelor Gumby
Beiträge: 56

kairo:

Gab es im letzten Chat denn eigentlich noch gute Vorschläge?

Eigentlich wollte ich spätestens am Sonntag was zum Thema posten - Sobald ich Zeit und Nerven finde, gehe ich nochmal das Logfile durch. Wenn ich da Vorschläge entdecke, die a) keine offensichtlichen Witze sind (sonst wäre ich auch für Rosa Prosa) und die b) nicht gleich von mehreren ausgeschlossen wurden, dann poste ich sie.

Den Chat fand ich übrigens überraschend produktiv. Irgendwann wurde es anstrengend, aber es hat mich sehr gefreut, dass auch andere so eine Übersetzung generell für sinnvoll hielten.

Was die Erfolgsaussichten angeht, können wir uns so langsam einbuddeln. Zwischen den Eckpunkten "sinnvolle Bezeichnung" und "weniger als 12 Silben" scheint kein Kompromiss möglich zu sein. Aber das war von Anfang an zu erwarten. Wenn ich also doch noch was im Logfile entdecke, dann melde ich mich.

Achso: Wenn jemand das File haben möchte, soll er sich melden. Im Moment komme ich nicht dazu, es fürs online stellen vernünftig aufzubereiten. Tut mir leid, die Vorlesungen haben angefangen.

Geschrieben um 13:55 am 24.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Walafrid
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Dr Gumby
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http://www.textadventures.de/

Geschrieben um 16:16 am 24.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Mo
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Dr Gumby
Beiträge: 290

Walafrid:

Ich habe gerade eine Anzeige (Banner) von Skotos gesehen. Die machen kommerzielle textbasierte Rollenspiele, eine Mischung aus Rollenspiel, MUD und Textadventure. Fokus ist die Story. Der Parser scheint auch ganz gut (ich hatte mal einen Testaccount).

Kopf hinter Skotos ist schließlich auch Brian Moriarty. Nach seiner Pleite mit MPath scheint er jetzt mehr Erfolg zu haben. Von "Skotos" hatte ich zwar schon mal gehört, es aber völlig vergessen. Danke für die Gedächtnis-Auffrischung.

Zitat:

In der Anzeige bezeichnen sie ihre Online-Textadventures jetzt als "Prose RPG" (RPG=Role Playing Game).

"Prosa" hatten wir hier ja auch schon vorgeschlagen. Das klingt im Englischen aber ähnlich akademisch wie im Deutschen. Schön kurz ist es allerdings. Auf den Skotos-Seiten wird auch nicht mit "(Multiplayer) Interactive Fiction" gegeizt.

Nachdem ich jetzt ein wenig Multiplayer-RPG Erfahrung habe, interessiert mich wirklich, wie das in einer Textumgebung rüberkommt. Ist sowas nur eine Art MUD - oder mehr?

Für alle Lovecraft-Jünger da draußen: Arkham by Night.

Geschrieben um 16:43 am 24.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Walafrid
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Dr Gumby
Beiträge: 238

http://www.textadventures.de/

Geschrieben um 15:50 am 25.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
kairo
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Dr Gumby
Beiträge: 284

Ich habe mir das Logfile von Jan noch einmal angesehen. Es hat nicht den Anschein, als ob wir uns tatsächlich auf einen Begriff einigen könnten.

So bin ich ratlos und werde wohl weiterhin von "IF", "interaktiven Geschichten" und -wenn der Spielcharakter im Vordergrund steht- von "Textadventures" reden...

Geschrieben um 02:28 am 28.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
ryn
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Bachelor Gumby
Beiträge: 56

kairo:

So bin ich ratlos und werde wohl weiterhin von "IF", "interaktiven Geschichten" und -wenn der Spielcharakter im Vordergrund steht- von "Textadventures" reden...

So gehts mir auch. Erklären werde ichs mit 'Interaktive Literatur'.

Geschrieben um 17:09 am 12.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Walafrid
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Dr Gumby
Beiträge: 238

http://www.textadventures.de/

Geschrieben um 18:55 am 12.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Mo
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Dr Gumby
Beiträge: 290

Walafrid:

Mir ist ein Genre aufgefallen, das vor eben dem Problem auch steht: Comics.

In der Tat! Die Bezeichnung "Comic" wird dem Medium heutzutage überhaupt nicht gerecht. Comics sind sogar noch schlimmer dran als unsere "Interactive Fiction": während der Begriff "Interactive Fiction" schlimmstensfalls nur falsch oder gar nicht verstanden wird, schwingt im Begriff "Comic" neben der Bezeichung des Mediums auch noch eine inhaltliche Wertung mit. Das ist in etwa so, als würde man das Medium "Spielfilm" mit "Komödienfilm" bezeichnen, unabhängig vom Inhalt.

Im britischen Englisch bezeichnet man lustige Comics übrigens auch als "Funnies", was zumindest ein erster Schritt bei der Trennung von Medium und Inhalt ist.

Ähnlich verhält es sich ja mit "Interactive Fiction" und "Textadventure". Der Begriff "Textadventure" sagt m. E. schon etwas zu viel zum Inhalt des Spiels aus, schließlich ist nicht jedes Spiel ein "Abenteuer".

Zitat:

Andererseits halte ich Leute, die (im Deutschen!) von Graphic Novel reden, für bescheuert.

Im Deutschen schon. Im Englischen finde ich diese Bezeichnung aber für bestimmte Comics sinnvoll. Ich würde es mit "grafischer Roman" oder übersetzen. Eine Bildergeschichte ist es aber nicht. Schon eher eine Geschichte mit Bildern. Herrje, Sprache ist kompliziert.

Zitat:

Der beachtliche Publikumserfolg des Genres (oder eines Teils davon) in letzter Zeit lief nicht unter Comics, sondern unter Anime, richtig?

Das Medium ist ein anderes: Animes sind Zeichentrickfilme. "Anime" (bewegte Bilder) ist also kein Synonym für "Comic" (unbewegte Bilder). "Manga" käme dem schon näher, da es die japanische Bezeichung für "Comic" ist. Während Japaner damit alle möglichen Arten von Comics bezeichnen, steht "Manga" im Westen aber meistens ausschließlich für japanische Comics. Analog verhält es sich mit "Anime".

Der Erfolg der Animes ist also nicht unbedingt ein Erfolg der Comics oder des Zeichentrickfilms an sich.

What Is Anime ?

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