Geschrieben um 23:47 am 01.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 404 | Ich bin gerade im Fragewahn... Wie geht ihr vor, wenn ihr ein Spiel schreibt? Was macht ihr zuerst? Zeichnet ihr erst eine Karte? Schreibt eine Geschichte? Überlegt den generellen Plot? Entwickelt Rätsel? Oder programmiert ihr einfach drauf los? Bei mir ist das ein sehr chaotischer Prozeß. Beim fünften Raum hab ich generelle Ideen gehabt und drauf los geschrieben. Zuerst die Raumbeschreibungen und die Objekte, dann hab ich alles mit allem kombiniert. Naja, Kein bes. empfehlenswerter Ansatz. Man merkt es dem Spiel halt an. Beim Angstbaum habe ich erst eine kleine Geschichte geschrieben, dann den generellen Plot festgelegt. Nur das Finale habe ich, zwecks Ideenlosigkeit, zurückgestellt und erst beim Programmieren entwickelt. Zudem hatte ich schon eine einigermaßen fertige Spielwelt, die ich seit Jahren entwickle. Der Nachteil bei dieser Vorgehensweise ist der festgefahrene Plot. Mehr als ein Spieler fühlte sich eingeengt, einer sprach von CYOA. Nun zu euch. |
Geschrieben um 14:49 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 275 | Mmh, das würde mich auch mal interessieren. Mit der Entwicklung meines Erstlings komme ich nämlich irgendwie nicht weiter... Die Spielwelt habe ich schon relativ gut ausgearbeitet, vorläufige Karten sind gezeichnet, einige Ideen für Rätsel sind vorhanden, bloß mit der Story komme ich auf keinen grünen Zweig. Da sind halt diverse lose Enden, die nicht zusammen passen wollen. Blöd nur, dass ich eher story- als rätsellastige Spiele mag. Deshalb zählt auch "Angstbaum" zu meinen Lieblingsspielen. Er ist kein Rätselspiel, sondern erzählt halt primär eine Geschichte, das aber wirklich gut und gerade durch die eingeschränkten Freiheiten auch sehr temporeich. Warum erzähl ich das, du weißt das, du bist der Autor... ich meine bloß, man kann es nicht immer allen recht machen. |
Geschrieben um 15:36 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 238 | |
Geschrieben um 15:55 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 275 | Walafrid: Von einer solchen Idee ausgehend suche ich mir eine der vielen hundert Geschichten aus, die mir ständig einfallen und entfallen. Du Glücklicher! Komplette Geschichten fallen mir nie/selten ein, nur Dinge, Situationen, Personen, von denen ich denke, dass sie gut in eine Geschichte passen würden, so wie sie mir vorschwebt. Dann, beim Zusammensetzen, kommt unweigerlich der Punkt, an dem ich mich in diversen Stolperfallen verfange ("Derundder würde so etwas nie tun" usw.). Na gut, aber das ist mein Problem und geht an Tanans Frage vorbei. |
Geschrieben um 16:19 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 238 | |
Geschrieben um 17:08 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 404 | Ideen für Geschichten habe ich zm Glück auch eher zu viele. Ich weiß schon, worum es in meinen nächsten drei Adventures gehen soll. Nur ob es jemals soweit kommt... seufz ChrW, vielleicht hilft Dir folgendes, hab ich schon mal bei der konzeption von Rollenspielabenteuern gemacht: Schreibe alle Ideen, die Du zu einem (ruhig weitgefaßten) Thema hast, auf einen Zettel. Such Dir eine als Hauptidee heraus. Baue die meisten anderen irgendwie mit ein. Wenn noch genug Platz auf dem Zettel ist, kannst Du die einzelnen Sachen mit Pfeilen verbinden, die Du beschriftest. Dabei kommen Dir wahrscheinlich noch weitere Ideen. Dann wirds schön abwechslungsreich... und alles wird anders als ursprünglich geplant. Wala: Beim Angstbaum hatte ich recht früh den Plan des Hauses im Kopf. Trotzdem ist das Spiel nicht rätsellastig. Hm. Aber um noch mal nachzufragen: An welcher Stelle Deiner Überlegungen fängst Du an zu programmieren? Und änderst sich das Spiel noch, wenn Du einmal damit begonnen hast? |
Geschrieben um 17:18 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 404 | Zitat:
Ups, das steht ja in Deinem Artikel... Sorry. |
Geschrieben um 17:22 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 238 | |
Geschrieben um 18:55 am 02.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 275 | Walafrid: Was ich aber mache, ist, zwischendurch einen Anfang programmieren. Einfach nur Einleitung und 1. Raum, eventuell ein paar Verben oder Objekte. Das gibt mir dann irgendwie ein gutes Gefühl, während ich weiter mit Papier und Stift arbeite. Bescheuert, was? Ich hoffe, nicht allzu sehr. Exakt soviel existiert bei mir auch schon... Danke für Tipps und Links!! |
Geschrieben um 00:07 am 03.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 126 | indigo |
Geschrieben um 08:24 am 03.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 404 | Zitat:
Ich hab nicht behauptet, daß das übersichtlich wäre... g Meine Arbeitsweise bei kreativen Sachen ist fast immer ziemlich chaotisch. Meine Notizzettel müßtest Du mal sehen... die, auf die ich schreibe, was noch zu tun ist, ehe das Spiel fertig ist. Nach spätestens einer Woche erkenne ich nichts mehr darauf, weil ich kreuz und quer draufschreibe, was mir gerade einfällt. |
Geschrieben um 14:14 am 03.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 238 | |
Geschrieben um 19:10 am 03.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Baby Gumby Beiträge: 9 | Da möchte ich doch auch gern meinen Senf zur Frage abgeben, obwohl ich gerade erst an meinem ersten Spiel sitze. Der Plot ist mir eingefallen, als ich mir die Teilnahmebedingungen für die Smoochie Comp seinerzeit und einige r.a.i-f.-Postings zum Thema 'Was ist IF' durchgelesen habe. Der Plot impliziert den Ort der Handlung, deswegen war dann die Karte schnell aufgestellt. Wie ich schon in anderen Beiträgen des Forums gelesen habe, benutze auch ich ein Notizbuch, um mir alle möglichen Ideen zum Spiel aufzuschreiben: Pseudotranskripte, Objektstrukturen, Rätselideen. Zunächst hab ich einfach angefangen zu programmieren. Die 'Eröffnungsszene' stand relativ schnell fest, zwei der Enden auch. Nachdem ich die Räume der Karte implementiert hatte, fiel mir immer wieder was ein, was ich noch irgendwo einbauen konnte, hier eine Zusatzfunktion, dort eine stimmige Antwort, um die Athmosphäre zu verdichten. Aber irgendwie kam ich mit dem ganzen Spiel nicht vorwärts, weil ich immer hin und her hüpfte. Also hab ich mich hingesetzt, den größten Teil der ersten Version weggeworfen und einen Plan ausgearbeitet, in welcher Reihenfolge ich die einzelnen Teile des Spiels am sinnvollsten programmieren sollte (erst die Räume mit den wichtigsten Kulissen, NPC-Skelette (ähem), den Dämon, der die Zeit und einige Ereignisse verwaltet, die vollständigen NPCs und dann die Endkorrektur) und bin dabei, ihn umzusetzen. Bis jetzt (momentan ist der Story-Dämon dran) funktioniert das ganz gut. Da bei dem Spiel die Story wichtiger sein wird als die Rätsel, hab ich mich nicht explizit hingesetzt und versucht, knifflige Herausforderungen auszubrüten. Vielmehr sind mir einige Rätsel beim Nachdenken über den Plot quasi in den Schoß gefallen. (Sodele, hoffentlich schlägt jetzt nicht das Gesetz zu, daß jemand sein Spiel nicht mehr fertigprogrammiert bekommt, wenn er darüber zu früh redet.) |
Geschrieben um 21:59 am 03.09.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 404 | Naja, klingt doch schonmal nicht schlecht. Ich freu mich drauf. Viel Glück weiterhin. |
Geschrieben um 13:54 am 04.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Gast | Ich hab den Eindruck, die einen haben zu viel Ideen, die anderen gar keine - ich gehöre da zu den letzteren. Ob vielleicht ein Forum Sinn machen würde, in dem einfach Ideen ausgetauscht werden können? |
Geschrieben um 14:21 am 04.10.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 238 | |
Geschrieben um 18:20 am 20.12.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 199 | Etwas spät, meine Antwort, aber ich schreib sie trotzdem: Ich überlege, grübele, denke und wenn mir endlich was einfällt, schalte ich den Compi ein und programmier drauflos. Ich schreibe Raum für Raum, also einen Raum mit allen seinen Objekten zuerst, später mach ich dann Nachkorrekturen. Man kann alternativ auch zuffälige Seiten in Lexikas aufschlagen, wenn einem nichts einfällt, aber da kommen meist (bei mir) nur dumme Ideen heraus, wie Urwald in Aachen (nichts gegen Aachen). Zettel anfertigen habe ich zwar auch schon angefangen, aber irgendwie war ein Geist in meinem Haus jetzt wirds spannend: Ich hab meine Ideen auf den Zettel geschrieben und kaum war ich aus dem Zimmer raus und wieder drin, dann fand ich sie total öde. Das passiere öfters. Schliesslich verbrannte ich den Zettel und jetzt kann ich wieder auf Zettel schreiben... (Das war jetzt eine gute Idee für eine Interaktive Geschichte, was hält ihr davon g)?**** |
Geschrieben um 23:24 am 20.12.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 126 | Grade gestern fiel mir mal wieder auf, daß mir zwar Szenarien einfallen, also Hintergründe, Charaktere, Anfänge (manchmal sogar Enden), inklusive dazu passender "Stile" für Prosa, Illustrationen und was weiß ich, aber das eigentliche Geschichtenerzählen und Plot-Spinnen fällt mir schwer. Will sagen, mir fällt selber nicht ein, wie die von mir ausgeheckten Probleme zu bewältigen wären; irgendwie scheint das alles eher für ein Musikstück oder ein Gemälde oder Gedicht geeignet (oder einen Traum). Womöglich hatte der Autor von Eric's Gift ein ähnliches Problem (gespielt hab ich es nicht, aber die Reaktionen klangen danach)? Was macht man, wenn man der Veranlagung nach sozusagen nur "halb" Autor ist und auch niemand im Freundeskreis sowohl begeisterungsfähig als auch kompetent genug ist, aus solchen Ansätzen etwas solides zu entwickeln? Das gesamte Midgame zu einer "Find-die-fünf-Teile-des-magischen-Wutz"-Labyrinthodyssee verkommen lassen? Womöglich gar nachdenken? Emily Shorts "A Dark and Stormy Entry" analysieren? "IF Art Show"-artige IF schreiben? |
Geschrieben um 13:46 am 21.12.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Student Gumby Beiträge: 33 | Tanan:
Hallo Tanan! Bei mir ist es da ein bisschen anders. (Vielleicht liegt das auch daran, dass ich aus Österreich bin. ) Ich denke mir eine Umgebung aus, erschaffe sie und dann sehe ich mir an, in welchen Raum ich welchen Gag oder so einbauen kann. Nach einer Weile versuche ich, bestimmte Sachen miteinander zu verschachteln und daraus eine Handlung zu schaffen. Am Schluss, wenn ich schon unzählige Male selbst das Ende erreicht habe, fülle ich die Räume, welche bei mir dann immer noch leer sind, mit Scherzobjekten und Dekos aus. |
Geschrieben um 16:05 am 21.12.2002 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Dr Gumby Beiträge: 238 | |