Wieviele von den 21 Gästen haben die Deadline zum Abstimmen verpasst?!?

21 - 3 Autoren (ohne Ike und Olaf) minus 5 Juroren

= 12 ! 

Das dreckige Dutzend!  

Das war eine nette Gutenachtgeschichte vor allem weil zehn Minuten vor Deadline noch ein Vote kam und alles neu durchgerechnet werden musste (jaja, ich habe den statistischen Officefunktionen mit ihren üppigen Eingabefehlermöglichkeiten noch nie getraut und rechne stets händisch nach), eine Viertelstunde nach Mitternacht tummelten sich gar 25 Geister plus ein Mitglied im Forum, während es in den Tagen zuvor stets ein lausiger Gast war. Also ich selbst. Will sagen: Hier gibt es eine Fangemeinde, die fünfmal so groß sein könnte als die Jurorenschar. Auf ein Neues dann;)

Auch von mir ein großes Dankeschön an die Autoren, und herzlichen Glückwunsch dem Gewinner!

Ich sitze gerade daran, meine Notizen zu den Spielen in kleine Rezensionen zu verwandeln, die ich hoffentlich in Kürze hier ins Forum stellen werde.

Vielen Dank für die Organisation, proc!

Was sind das eigentlich für "Geister-Gäste"? Irgendwelche Bots? Russische Spione? Die Seelen längst verblichener IF-Autoren?

Glückwunsch an die fünf Gewinner!

StefanH:

Was sind das eigentlich für "Geister-Gäste"? Irgendwelche Bots? Russische Spione? Die Seelen längst verblichener IF-Autoren?

Gäste um Mitternacht, wer auch immer. Im Verlagswesen pflege ich zu meinen: es wäre eine Auszeichnung, in Piratebay zu kursieren oder von Russen ausspioniert zu werden, leider sind wir noch nicht so weit. Kommt noch, entweder nach dem 19. Januar 2038 03:14:07 UTC wenn Hannes dieses Forum so brillant programmiert hat wie ich befürchte oder in 65.105 Jahren. Ignoramus et ignorabimus.

Von mir auch Gratulation an den ersten, zweiten, dritten und vierten Platz! Es hat mir großen Spaß gemacht und ich freue mich, dass ich dabei sein durfte

@proc

Vielen Dank für die Urkunde.

Die ist wirklich gut gemacht.

Sind die Unterschriften bei allen Urkunden gleich oder gibt es da Unterschiede?

Herzlichen Glückwunsch den Siegern! Die Bewertung ist mir gar nicht so leichtgefallen.

Auf dem Adventure-Treff habe ich ein paar Rezensionen (außer leider zum "Turm des Hexenmeisters", das schon zu lange her war - sorry dafür) veröffentlicht:

https://www.adventure-treff.de/forum/topic?p=816050#p816050

Hannes:

Glückwunsch an die fünf Gewinner!

Das hast du wirklichh schön gesagt, sniff.

(link gelöscht)

Oh cool, Martin O. lebt! Das ist doch für sich genommen erst einmal eine sehr gute Nachricht!

Lieber Martin (in der Annahme, dass du hier durchaus noch mitliest), zu dem ätzenden Gebashe äußere ich mich lieber beizeiten auf privatem Kanal.

Hab den link wieder gelöscht, wollte damit jetzt hier eigentlich keinen Beef anzetteln.

Den Link kannst du gerne wieder reinnehmen. Mag nicht so klingen, aber ich halte üblicherweise große Stücke auf Martins Feedback. Nur der Ton, der die Musik macht, war diesmal leider nur so mittel.

Also, wer ein Buch, das im Esszimmer des Hexenmeisters liegt, nicht lesen will, hat in einem Adventure nichts verloren.

:D

Noch ein paar generelle Gedanken, die mir gekommen sind.

Erste Hypothese: Die Mehrzahl der Interessierten sieht Textadventureentwicklung als primär technische Herausforderung. Anders kann ich mir die hohe Anzahl selbstentwickelter Systeme, die vielfach weniger können als bereits vorhandene, nicht erklären. Das große Versprechen von Inform, Menschen, die sich nicht als Entwickler, sondern als Autoren verstehen, einzubinden, erfüllt sich zumindest auf deutscher Seite nicht.

Zweite Hypothese: Der Weg, ein Spiel fertigzustellen, ist die perfektionistischen Erwartungen herunterzuschrauben. Das ist nicht als versteckte Kritik gemeint. Was wurde denn in den letzten zwei Jahren gezeigt? Was hatten die Spiele gemeinsam? Eine recht oberflächliche Testtiefe. Eine Fokussierung der Implementierung auf den Lösungsweg. Und, auch wenn ich es bei praktisch jedem Spiel kritisiert habe, ich denke ich werde meinen Frieden damit machen. Klar, lieber wäre mir beides anders. Doch wir sehen: Wer da mehr will, blockiert sich selber und bringt überhaupt nichts zu Ende. Womit wir in gewisser Weise wieder zurück in den 80ern sind, als kommerzielle Spiele genau so entwickelt wurden: Lösungsweg reinhacken, alles andere bekommt Fehlermeldungen oder wird abgeblockt.

Und es scheint kein deutsches Spezifikum zu sein. Die Zuschauer wurde in US-Kreisen sehr positiv besprochen. Doch beim Testen der Übersetzung machte es auf mich den Eindruck, die zentralen Mechaniken seien überhaupt noch nicht ausgetestet. Ich muss mich in diesem Kontext nochmal bei Olaf entschuldigen; er hat mich angefragt, Feedback zu den Texten zu geben. Dazu bin ich kaum gekommen, weil das Spiel an sich derart wackelig war, und ich es in meiner Art natürlich nicht so stehenlassen konnte!

Dies scheint mir, wenn man maximal fünf Spieler zu erwarten hat, die Aufwands-/Nutzenrechnung zumindest etwas vorteilhafter zu gestalten und ist meines Erachtens von Autorenseite fair. Wenn ich es auch wahrscheinlich in Zukunft immer wieder anmerken werde

Ah, cool, endlich mal eine inhaltliche Auseinandersetzung hier im Forum. Davon könnten wir glaube ich ein paar mehr gebrauchen.

Natürlich, Hannes, muss ich dir vehement widersprechen. Fangen wir doch mal mit dem Inform-Punkt an.

• War das eigentlich in den Vorjahren auch so, dass Systeme Marke Eigenbau in der Mehrheit waren?

• Ist es denn überhaupt legitim, aus dem Umstand, dass jemand AUCH Interesse an technischen Herausforderungen hat, zu folgern, dass für ihn Spielinhalte weniger wichtig sind?

• Was bedeutet das große Inform-Versprechen, dass man nicht coden können muss, um eine IF zu schreiben, für jemanden, der coden kann?

• Und sieht Inform 7, wenn man damit eine deutsche IF verfasst, nicht irgendwie ziemlich hässlich aus?

Was ich sagen will: Möglicherweise sind die Motivationen hier doch einigermaßen vielschichtig.

Der Ausgangspunkt meiner eigenen Aktivitäten in dem Bereich war jedenfalls eindeutig: Lust auf Storytelling und IF, und gleichzeitig Lust drauf, neue Programmiersprachen zu lernen und mich technisch fortzubilden. Das Versprechen von Inform, mir die Hälfte meiner Motivation zu zerdeppern, verfing da irgendwie nicht.

Was man aber auch sagen muss: Man wird hier vielfach am Inform-Standard gemessen. Ich finde das logisch, und es gibt auch keinen Grund, irgendwas gnädiger zu beurteilen, nur weil da wieder jemand seinen Homebrew-Kram machen musste. Dabei gilt aber Inform hier anscheinend einigen als der absolute Goldstandard. Wenn irgendwas ein bisschen anders ist, sind die Aufschreie vorprogrammiert. Manchmal nervt das schon ein bisschen.

Und es ist ja schon nicht völliger Zufall, dass Platz 1 + 2 dieses Jahr an Inform-IFs gingen.

Ich habe mich neulich zu dem Thema mit Olaf unterhalten, ob man Non-Inform-Systeme beim Wettbewerb nicht anders bewerten sollte, zum Beispiel in einer eigenen Kategorie. Wir waren hier unterschiedlicher Meinung. Ich persönlich brauche keine “Wir sind mal gnädig, es ist ja kein Inform-Spiel“-Bewertung. Womit ich aber was anfangen könnte, wäre beispielsweise, Parser, Story, Puzzles und Spielführung getrennt zu bewerten. Das ergibt dann vielleicht am Ende ein völlig fragmentiertes Ergebnis ohne eindeutigen Sieger, aber mir käme das eigentlich gerade recht. Denn den Wettbewerb der Ideen und Umsetzungsansätze finde ich weitaus spannender als das Siegertreppchen.

Soviel zu Hypothese 1

Dadurch, dass viele Juroren auch Autoren sind, gehen sie sicher mehr auf technische Aspekte ein als ein 'normaler' Spieler, und spielen Spiele analytischer (wie Hannes) als es vielleicht jemand machen würde, der einfach unbedarft in eine neue Spielwelt eintauchen will. Letztlich mindert aber alles, was den Spieler vom eigentlichen Spiel ablenkt, natürlich den Spielspaß und damit die Bewertung - ob das dann technische Probleme sind, der Parser einen nicht versteht oder das Gameplay nicht logisch oder konsistent ist, ist im Prinzip zweitrangig.

Auch als erfahrener Entwickler fand ich es keineswegs einfach, mit Inform ein (deutsches) Spiel zu entwickeln, das meinen Vorstellungen entspricht, die technische Herausforderung war also durchaus gegeben. Inform und seine Erweiterungen bringt, durch die Zusammenarbeit von hunderten Autoren über viele Jahre, von Haus aus schon viele Lösungen für Probleme mit, die einem Autoren helfen können, sich mehr auf das eigentliche Spiel konzentrieren zu können und weniger auf die Technik konzentrieren zu müssen. Genauso kann ich es absolut nachvollziehen und respektieren, wenn andere einen anderen Ansatz wählen, weil sie eine andere Motivation, Zielsetzung oder Vorstellung von Ästhetik haben. Ob man damit den Geschmack möglichst vieler trifft oder treffen will, steht auf einem anderen Blatt.

Letztlich sollte ein Spiel doch immer vorrangig danach bewertet werden, ob es Spaß macht. Als Spieler ist es mir dabei prinzipiell völlig egal, ob jemand ein selbstgebautes oder ein etabliertes System verwendet, um seine Vision zu verwirklichen, aber es sollte immer das Spiel im Vordergrund stehen und nicht die Technik dahinter. Bei aller Kritik und glücklicherweise auch unterschiedlichen Meinungen fände ich es schön, wenn insgesamt öfter das Gefühl transportiert wird, dass sowohl das Schreiben als auch das Spielen von IF eine spannende und erfüllende Sache sein kann, und nicht nur das aussterbende, schrullige Hobby einiger grumpy old men.

...aber es sollte immer das Spiel im Vordergrund stehen und nicht die Technik dahinter.

Warum eigentlich? Es mag ja auch Spieler geben, die das anders sehen. Und das ist ja höchst legitim, ein Spiel aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Wobei schon klar ist: Wenn ein Spiel keinen Spaß macht, ist es auch völlig egal, wenn es eine erstklassige Technik hat.

Bei aller Kritik und glücklicherweise auch unterschiedlichen Meinungen fände ich es schön, wenn insgesamt öfter das Gefühl transportiert wird, dass sowohl das Schreiben als auch das Spielen von IF eine spannende und erfüllende Sache sein kann, und nicht nur das aussterbende, schrullige Hobby einiger grumpy old men.

Super Punkt. Ist ja auch tatsächlich so. Und völlig unabhängig davon, welches Nischendasein IF aktuell führt, bin ich nach wie vor der Meinung, dass Interactive Storytelling ein Zukunftsthema ist. Deswegen fremdel ich auch manchmal ein wenig mit den Retrogamern.