Geschrieben um 12:25 am 03.04.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 586 | Dann leg' ich mal los. Offensichtlich folgen sogenannte "Spoiler". Ich teile es mal in meine generellen Kommentare zu der Engine (mein erstes Spiel darin) und dann noch zum Spiel selbst. Auch der erste Teil wird bereits illustrative, sogenannte "Spoiler" enthalten. Gruescript Erste Noteinstellung: weg mit dieser Schriftart! Puh... endlich lesbar. Letztlich spielt sich dies Spiel, und ich nehme es mal als repräsentativ an, wie eines der Ren'Py-Spiele, wie sie massenhaft auf itch.io zu haben sind. Nur fehlt halt das "Visual" dessen, was dort als "Visual Novel" bezeichnet wird. Oder, von anderer Seite betrachtet, ist es letztlich auch das gleiche, was vor ca. 10 Jahren mal kurz mit den Nomenbefehlen hip war. Aber dann wieder sang- und klanglos verschwand. Nachdem ich nun Beagle's Rock gespielt habe, bin ich weiterhin der Ansicht, dies ist ein designtechnischer Irrweg. Das lässt sich für mich gleich am ersten Rätsel illustrieren: Dort soll ich eine mit einem Riegel verschlossene Tür öffnen. Der Riegel befindet sich innen. Jetzt mal völlig außen vor gelassen, dass dies nicht mehr das frischeste Rätsel ist, verrät das Interface die Lösung sofort dadurch, dass bei den beiden entsprechend schmalen Objekten explizit das Stecken durch den Türschlitz angeboten wird. Warum ist das ein Problem? Es beraubt mich, den Spieler, des Gefühls, des Stolzes, selbst auf etwas gekommen zu sein, etwas geleistet zu haben. Meine "Leistung" besteht nur noch daraus, die neu auftauchende Option zu bemerken und anzuklicken. Ganz ähnlich dann später mit dem Herunterschauen von der Galerie und dem Schubsen der Marmorbüste oder dem Durchschießen der Kette. Zweiter Punkt: Wissend, dass alles "Wichtige" ohnehin extra aufgelistet und anklickbar gemacht wird, scanne ich die Textausgabe nur noch sehr oberflächlig. Gleicher Effekt wie schon bei Scott Adams seinerzeit mit der Auflistung der interagierbaren Objekte. Nur war das bei Adams egal, weil es sonst sowieso nicht wirklich viel zu lesen gab. Heutzutage würde ich schon voraussetzen, dass ein Autor seine Prosa gerne gelesen haben möchte. Das gesamte System erscheint mir deshalb auch in diesem Sinne kontraproduktiv. Das Spiel Wie gewohnt von Michael gibt es unverhohlenen Genrestoff. Das finde ich ja super. Völlig jenseits US-amerikanischer Prätentiösität werden hier Menschen wie ich bedient. Der letzte Roman, den ich gelesen habe, handelte von einem Flugzeugwrack, das im Zusammenhang mit einer Verschwörung, Hitler 1945 noch aus Deutschland auszufliegen, im Zusammenhang stand. Unterhaltsam geschrieben, konnte man locker an einem Abend weglesen. Es gibt keinen Grund, sicih dafür zu entschuldigen. Vielen Dank! Trotzdem hat mich die Geschichte letztlich nicht mitgenommen. Ich musste nach Abschluss an Ein Fall in Jaschpur denken. Das ist mehr als zehn Jahre her, also wird es nicht mehr jeder auf dem Schirm haben. Jenes Spiel war im Prinzip Kolonialkitsch rund um eine Verschwörung am indischen Königshof. Also auch voll mein Ding an sich. Brennendes Indien ist und bleibt ein toller Film! Nur wurde in dem Spiel viel zu viel aufgemacht, die ultra-kurze Spielzeit wurde dem überhaupt nicht gerecht. So ähnlich verhält es sich auch mit Beagle's Rock. Man klickt sich in 30-45 Minuten durch (siehe unten). Und findet das Bernsteinzimmer. Konsaliks Ghostwriter haben dafür immerhin 600 Seiten investiert. Das ist irgendwie nicht grandios genug. Hobbyproduktion hin oder her, dann muss man sich überlegen, ob man solch ein Thema wirklich anfassen möchte. Spielerisch noch zwei kurze Anmerkungen, nicht von starkem Belang:
----- Bearbeitet von Hannes um 12:34 am 03.04.2023 |
Geschrieben um 12:28 am 03.04.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 155 | Uh, sicher, dass du nicht etwas früh dran bist mit dem Feedback-Thread? |
Geschrieben um 12:32 am 03.04.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 586 | Ja, sicher. Ich habe das Spiel durchgespielt und bin damit befähigt, mich dazu zu äußern. Ob meine Kommentare zutreffen, darf gerne in Zweifel gezogen werden ----- Bearbeitet von Hannes um 12:35 am 03.04.2023 |
Geschrieben um 20:49 am 28.04.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 104 | Schöne Kritik von MathBrush: "This was an entertaining story with some good puzzles." ----- Bearbeitet von Olaf um 05:49 am 29.04.2023 |
Geschrieben um 01:18 am 30.04.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 104 | Was mir gut gefallen hat:
Was ich verbesserungswürdig fände:
"Neutrale" Überlegungen:
Fazit: Wie bei früheren Rezensionen möchte ich betonen: Die Liste der "verbesserungswürdigen" Dinge oben ist zwar rein optisch länger als die Liste dessen, was mir gefallen hat, aber das ist nicht so zu verstehen, dass das Negative überwiegen würde! Es ist nur als hoffentlich hilfreiches Feedback gedacht und erfordert deshalb manchmal längere Erklärungen. Ein absolut solider Beitrag! Aus o.g. Gründen fehlt mir ein "Wow-Faktor", aber die positiven Aspekte überwiegen die negativen, und es hat mir Spaß gemacht! -- Michael ----- Bearbeitet von StJohn Limbo um 01:25 am 30.04.2023 |
Geschrieben um 11:45 am 30.04.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Student Gumby Beiträge: 21 | Auch hier ist schon viel von den Punkten addressiert worden, die ich angesprochen hätte. Von daher versuche ich mich kurz zu fassen. Der Review von Brian Rusthon trifft bei mir ziemlich gut zu. Es war eine unterhaltsame Geschichte mit ein paar guten Rätseln. Aus meiner Sicht ist dieses Spiel von der diesjährigen Compo das "old-schooligste", was nicht unbedingt schlecht sein muss, im Gegenteil. Ein wenig genervt war ich mal wieder von Gruescript, da ich die Engine grundsätzlich nicht ideal empfinde. Manchmal gibt sie auch zuviel von einem Rätsel preis, beispielsweise das Fischen mit dem Stock im Baumstamm. So kommt dann mit Fortschritt des Spieles das leider nicht triviale Gefühl auf, ich habe mir besagten Fortschritt nicht selbst erarbeitet. Insgesamt hätte ich mir mehr narrativen Content gewünscht. ----- My games: 8bitgames.itch.io | Twitter: @8bit_era | Mastodon: @8bitgames@oldbytes.space ----- Bearbeitet von 8bit_era um 11:47 am 30.04.2023 |
Geschrieben um 17:31 am 02.05.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 404 | Mein Kurzeindruck: Ich erforsche den Nachlass meines Onkels. Klassische Rätselkost, beeindruckend solide implementiert - schlecht ist das sicher nicht. Aber es ist mir zu trocken. Vielleicht habe ich schon zu viele Statuenrätsel in alten Häusern gelöst. Vielleicht bin ich aber auch nur enttäuscht, weil ich vom Autor schon spannendere Spiele gespielt habe. ----- Bearbeitet von Tanan um 17:38 am 02.05.2023 |
Geschrieben um 13:45 am 07.05.2023 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 155 |
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