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Curveship

Geschrieben um 14:25 am 02.02.2011 | Zitat | Editieren | Löschen
proc
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Nick Montfort hat heute eine erste Version seines Python-Frameworks Curveship für Interactive Fiction veröffentlicht.

http://blog.ifwizz.de/archives/239-Curveship-Framework-veroeffentlicht.html

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Geschrieben um 10:51 am 30.07.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
stadtgorilla
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Ich hoffe, ich finde endlich mal die Zeit, mir das reinzuziehen. Very interesting.

Geschrieben um 15:46 am 30.07.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
proc
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Retired Gumby
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stadtgorilla:

Ich hoffe, ich finde endlich mal die Zeit, mir das reinzuziehen. Very interesting.

Den Thread hatte ich schon ganz vergessen, dann hier mal noch ein paar Eindrücke von damals bevor ich sie vergesse... Montfort sieht das in seiner Dissertation umrissene Cuveship als computerlinguistisches Experiment und nicht als produktives Autorensystem. Dafür hat es auch zu viele Haken:

  • UTF-8 und die oberen ANSI-Zeichen > x7F sind im Quelltext nicht zugelassen, was aber prinzipiell lösbar sein sollte;

  • Es gibt keine virtuelle Maschine, der Quelltext ist in Python reingeklemmt. Das Meiste wird über Hashes definiert und ist daher vergleichbar gut oder schlecht lesbar wie I6, allerdings eröffnet sich dadurch die komplette Welt der Python-Ressourcen mit erheblichen Vorteilen gegenüber den bekannten Systemen. Ganz wichtig für Multiplayer-Möglichkeiten oder komplexere Lösungen ist etwa die freie Verarbeitung externer Datenströme (Dateisystem, LAN, Datenbanken).

  • Der geparste Pseudocode für Textausgaben muss "Spins" zulassen, also Zeitform, Subjekt und Handlungsrichtung abstrahieren (ja, von hinten nach vorn geht auch!). Dadurch wird der Code schwer lesbar, hier nur ein einfacher Beispielsatz mit weiteren Erläuterungen in [1]: [*'s] senses [hum/ing/2/v] as [*/s] [view/v] [@plaza_center/o]

  • Die Umklammerungen z.B. von Objekten mit Partizipkonstruktionen ("er hatte Blah genommen") wurden ignoriert, der Dissertationstitel "Generating Narrative Variation in IF" müsste korrekterweise noch das Attribut "Anglo-Saxon" tragen. Dahingehend bleibt Curveship für GerX uninteressant, allerdings steckt ein ordentliches Maß an Inspiration für Abstrahierungsmöglichkeiten der Syntax darin.

  • Der Objektbaum mit seinem "cosmos" als Wurzelelement enthält gegenüber den Weltmodellen von TADS oder Inform nur unbedeutende strukturelle Abweichungen, dahingehend ist es also keine wirkliche Alternative.

  • Das praktisch nur CGI-Programmierern bekannte Python 2.7 ist Voraussetzung, letztlich muss ein unbedarfter Spieler diesen Wolkenkratzer bauen um darin ein Einzelzimmer zu beziehen.

In Montforts Diss von 2007 geht es um die Grundlagen der automatischen Generierung von natürlicher (angelsächsischer) Sprache mit vielen konkreten Codefetzen, die mit Curveship Anfang 2011 in ein Python-Framework gegossen wurden. Nicht mehr und nicht weniger. Für Spiele zum Spielen und insbesondere für die deutsche Sprache halte ich das Kurvenschiff für ungeeignet. Zur Inspiration und für Einblicke in den tiefen Abgrund zwischen die in Buchstaben gepresste Sprache und dem, wie sie von Menschen verstanden wird, ist es jedoch ein Highlight! Ich würde Curveship selbst als freakiges Spiel betrachten, mit hat's jedenfalls Spaß gemacht, damit und mit den praktisch unbegrenzten Möglichkeiten von Python herumzuspielen, das ja auch für Inform 7 ein Stückweit Pate stand.

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Geschrieben um 16:03 am 30.07.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
stadtgorilla
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Beiträge: 671

proc:

In Montforts Diss von 2007 geht es um die Grundlagen der automatischen Generierung von natürlicher (angelsächsischer) Sprache mit vielen konkreten Codefetzen, die mit Curveship Anfang 2011 in ein Python-Framework gegossen wurden. Nicht mehr und nicht weniger. Für Spiele zum Spielen und insbesondere für die deutsche Sprache halte ich das Kurvenschiff für ungeeignet. Zur Inspiration und für Einblicke in den tiefen Abgrund zwischen die in Buchstaben gepresste Sprache und dem, wie sie von Menschen verstanden wird, ist es jedoch ein Highlight! Ich würde Curveship selbst als freakiges Spiel betrachten, mit hat's jedenfalls Spaß gemacht, damit und mit den praktisch unbegrenzten Möglichkeiten von Python herumzuspielen, das ja auch für Inform 7 ein Stückweit Pate stand.

Danke für deine Einschätzungen! Da ich mich gerade für das Programmieren an sich interessiere, ist das sicher eine interessante Spielwiese. Ich werde es einfach mal ausprobieren, zumal Mac OS Phython ja schon im System sitzen hat.

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