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Die Zuschauer

Geschrieben um 14:15 am 16.04.2024 | Zitat | Editieren | Löschen
Hannes
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Prof Gumby
Beiträge: 559

Vorweg: Ich war am Ende für oberflächliches Betatesting der Übersetzung involviert. Meine Kommentare beziehen sich primär auf die Aspekte des Spiels, die wahrscheinlich dem ursprünglichen Design geschuldet sind. Die Originalversion habe ich weder gespielt, noch habe ich irgendwelche Insidereinblicke in diese.

Für ein aktuelles Spiel hat mich der Umfang der Welt überrascht. Dann habe ich erkannt: gut, es erkauft sich den Spielfluss in dieser Welt dadurch, die Räume einfach leer zu lassen. Die Spieler können sich also gar nicht an für die Lösung Unwichtigem verhaken. Dadurch wird aber natürlich andererseits einiges Potential liegengelassen, die Spielwelt implizit erzählen zu lassen.

Was ja aber eigentlich in dem Plot angelegt sein sollte. Wie in Gosford Park sehen wir hier ja die Herrschenden durch die Augen ihrer Dienerschaft. D.h. die Geschichte jener Priviligierten wird durch die Augen anderer erzählt. Was interessant sein kann. Und eigentlich eine Parallele in interaktiver Erzählung hat - nämlich eben jenes Erzählen durch das Entdecken der Umgebung. Was aber gar nicht bis höchsten gaaaaanz periphär stattfindet (wenn man das Ausleeren der Nachttöpfe zählen möchte).

Die erste Episode gefiel mir trotzdem ganz gut. Nur war die dann schon rückblickend das Highlight. Jede Episode wurde immer weniger interaktiv. Die Erzählung schritt immer stärker nur durch lange expositorische Textdumps an ihren Anfängen und Abschlüssen fort. Wirkte im Vergleich der Episoden ein wenig so, als wäre bei der Originalentwicklung die Zeit davongelaufen. Der Anfang des Spiels stellt vielleicht das dar, das Amanda wirklich stilistisch wollte, die späteren Episoden sind eher so erste erzählerische Entwürfe, die nicht mehr wirklich spielerisch gestaltet werden konnten? Ich spekuliere wie gesagt nur.

So oder so, die Geschichte, so wenig überraschend sie sich weiter entwickelte, wäre für mich viel, viel effektiver gewesen, hätte ich sie interaktiver erleben können. Statt viermal die Räumlichkeiten abzulaufen und sie dann weiter erzählt zu bekommen.

Geschrieben um 08:37 am 03.05.2024 | Zitat | Editieren | Löschen
Heiko
Mitglied
Bachelor Gumby
Beiträge: 47

Ich habe das Spiel mit viel Freude gespielt. Gerade die lebendige Welt und deren Beschreibung fand ich sehr beeindruckend. Auch manche Dinge waren toll gelöst: Z.B gleich am Anfang das duftende Brot, dass wie eine Tutorial-Wegbeschreibung einen durch die Räume führt.

Vielen Dank auf jeden Fall für die Übersetzung dieses Spiels ins Deutsche, was ganz bestimmt keine triviale Aufgabe war.

Geschrieben um 10:04 am 03.05.2024 | Zitat | Editieren | Löschen
Ike
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Mitglied
Pupil Gumby
Beiträge: 14

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Historiendramen, aber dieses Spiel hat mich durchaus in seinen Bann gezogen.

Die Spielwelt ist sehr detailliert beschrieben und es macht Spaß, sich alles genau anzusehen. Die Autorin legt großen Wert auf Authentizität, ohne sie dem Spieler zu sehr ins Gesicht zu reiben. Schnell wird klar, dass der Fortgang der Geschichte hier im Vordergrund steht, die kleineren Rätsel sind aber allesamt nett und bringen die nötige spielerische Abwechslung. Dass die Kapitel zum Ende hin eher kürzer werden, sehe ich dabei als bewusste Designentscheidung und nicht als Makel.

Insgesamt ein tolles Spiel, das ich jedem nur empfehlen kann. Vielen Dank an Olaf für die Zeit und Mühe, dieses textgewaltige Spiel ins Deutsche zu übersetzen.

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