Zwischen Himmel und Erde

Autor: Georg Winthir alias Florian Edlbauer

System: Simplex/JavaScript

Ein Spiel in JavaScript, alle Achtung! Und ein gutes noch dazu. Wie auch Hortulus vom selben Autor glänzt "Zwischen Himmel und Erde" vor allem durch die hohe Qualität der Texte. Da schmerzt es umso mehr, dass die eigentliche Geschichte etwas simpel gestrickt ist und allzu sehr dem üblichen Fantasy-Klischee entspringt. Gut, weil überraschend ist hingegen das Ende des Spiels. Hätte das Spiel mehr solcher Überraschungen zu bieten, würde ich es mit einer glatten 2 bewerten.

Die recht knappen Texte erzeugen eine erstaunlich dichte, märchenhafte Atmosphäre, auch die zu lösenden Aufgaben sind größtenteils stimmungsvoll in die Geschichte eingebunden. Dennoch fallen mit letztere aber zu generisch aus, um wirklich fesseln zu können. Besonders die Umgrabaktionen sehen eher einem Textabenteuer-Baukasten entliehen aus und stören die ansonsten angenehme Stimmung. Außerdem ist mir auch nach Lesen der Lösung nicht klar, warum die Spielfigur die Fähigkeit haben soll, mit Tieren zu reden.

Vom Parser darf man keine Wunder erwarten, dennoch musste ich meine anfängliche Skepsis gegen einen JavaScript-Parser revidieren. Martin Oehms Simplex ist für seine Verhältnisse erstaunlich komplex. Zudem ist die Länge und Komplexität des Spiels genau richtig für ein System, in dem man Spielstände weder speichern und laden kann.

"Zwischen Himmel und Erde" - ein nicht zu schweres Spiel für zwischendurch.

Note: 3(+)