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IF für das Kindle

Geschrieben um 17:16 am 12.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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Der Artikel "In-depth: Is it time for a text game revival?" über die Lage von IF und die Unterstützung des alten Genres durch neue Geräte hat mich zu der Frage gebracht, ob es für das Kindle schon IF-Projekte in irgendeiner Form gibt. Ich habe mir jetzt mal Zombocalypse Now heruntergeladen und bin gespannt, wie das Spiel funktioniert.

Habt ihr noch weitere - vielleicht sogar deutsche - Werke für das Kindle, die einen Blick lohnen? Oder sogar Visionen für die Zukunft?

Geschrieben um 22:47 am 12.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
Mikawa
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Habe leider keinen Kindle, es gibt aber "King of Shreds and Patches" von Jimmy Maher für diese Plattform, das letzte was ich aber gehört hatte ist, dass außerhalb der USA active content nicht von Amazon vertrieben wird. Wenn sich das mittlerweile geändert haben sollte, müsste "King" eigentlich verfügbar sein. Es ist hervorragend gemacht und eines meiner "All-time-favourites".

Geschrieben um 19:39 am 13.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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"King of Shreds and Patches" habe ich leider nicht im deutschen Amazon store gefunden.

Warum stellt Amazon (noch) keine aktiven Inhalte im deutschen store zur Verfügung? Weißt du mehr über diese Entscheidung, Mikawa?

Geschrieben um 19:53 am 13.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
Mikawa
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Nein, Jimmy Mayher ist selbst überrascht gewesen als er aus Australien Anfragen bekommen hat, warum "King" hier nicht erhältlich ist.

Wahrscheinlich Teil der Marketing Strategie von Amazon. Es muss erst eine bestimmte Verkaufszahl der Geräte erreicht werden, oder so ...

Geschrieben um 21:21 am 13.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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Die Verknüpfung mit sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook ist auch erst sei ein paar Tagen möglich. Vielleicht möchte man die Einführung neuer Dienste behutsam gestalten.

Geschrieben um 09:04 am 14.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
stadtgorilla
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king of shreds and patches ist wirklich sehr schön, wir spielen es grad in unseren wöchentlichen Meetings (wenn nicht gerade Konzerte stattfinden).

Zum Thema Kindle und IF ein sehr interessanter Beitrag von Jimmy Maher, aber der gesamte Blog ist sehr lesenswert:

http://www.filfre.net/2012/01/the-king-of-shreds-and-patches-kindle-touch-version-and-some-answers/

Geschrieben um 10:40 am 14.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
ChristianB
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pintman:

Vielleicht möchte man die Einführung neuer Dienste behutsam gestalten.

Amazon tut sich ja schon schwer mit der Einführung traditioneller Dienste, wie z.B. Ausweisung von Mehrwertsteuer auf Rechnungen für eBooks. Für Profis nicht zu gebrauchen. Setzen, Amazon, sechs!

Geschrieben um 16:53 am 14.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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stadtgorilla:

Zum Thema Kindle und IF ein sehr interessanter Beitrag von Jimmy Maher, aber der gesamte Blog ist sehr lesenswert:

http://www.filfre.net/2012/01/the-king-of-shreds-and-patches-kindle-touch-version-and-some-answers/

Ja, der Beitrag erlaubt einen interessanten Blick hinter die Kulissen. Ich hoffe, dass Amazon seine restriktive Politik gegenüber nicht-amerikanischen Inhalten bald aufgibt.

Am Ende des Artikels wird einer interessanter Blick auf parserfreie IF geworden. Kennt ihr da Konzepte oder bereits fertige Werke, die auf den Parser verzichten und nicht in den CYOA-Stil abdriften?

Geschrieben um 17:03 am 14.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
Hannes
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pintman:

Kennt ihr da Konzepte oder bereits fertige Werke, die auf den Parser verzichten und nicht in den CYOA-Stil abdriften?

Ja. Nennt sich meist "Point & Click - Adventure".

Geschrieben um 17:12 am 14.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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Meine Frage zielte etwas mehr auf den Bereich IF ab.

Geschrieben um 18:45 am 14.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
Martin
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pintman:

Kennt ihr da Konzepte oder bereits fertige Werke, die auf den Parser verzichten und nicht in den CYOA-Stil abdriften?

Walker & Silhouette verwendet link-ähnliche Schlüsselwörter in HTML-TADS. Es ist ein Adventure mit Parser, aber man braucht den Parser nicht. Das Spiel lässt sich nur mit den Schlüsselwörtern durchspielen, die man entweder anklickt oder eingibt.

The Space under the window hat das schon vor 15 Jahren gemacht, allerdings ohne anklickbare Links, nur mit Wörtern.

Geschrieben um 10:19 am 15.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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Martin:

Walker & Silhouette verwendet link-ähnliche Schlüsselwörter in HTML-TADS. Es ist ein Adventure mit Parser, aber man braucht den Parser nicht. Das Spiel lässt sich nur mit den Schlüsselwörtern durchspielen, die man entweder anklickt oder eingibt.

"Walker & Silhouette" sieht interessant aus, da man nicht das Gefühl bekommt, in eine Geschichte gezwungen zu werden. Man kann rechts und links Weges die Welt erkunden. Leider bekommt man durch das Hervorheben der Schlüsselwörter natürlich bereits viele Hinweise auf den Fortgang der Geschichte. Dennoch ist die Interaktionsmöglichkeit mit der Umwelt deutlich größer als in reinen nicht-interaktiven Geschichte.

Gibt es Werke dieser Art auch im deutschsprachigen Raum?

Geschrieben um 11:06 am 16.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
proc
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ChristianB:

Amazon tut sich ja schon schwer mit der Einführung traditioneller Dienste, wie z.B. Ausweisung von Mehrwertsteuer auf Rechnungen für eBooks. Für Profis nicht zu gebrauchen.

Gewerbliche Nutzung wird absichtlich ausgeschlossen, so dass die USt von 3% am Luxemburger Europasitz abgeführt werden kann und dann nur bei Lieferungen innerhalb von Luxemburg auf der Rechnung stehen muss. Wirtschaftlich konsequent, und Privatanwender haben ein Siebtel gespart.

Mikawa:

Wahrscheinlich Teil der Marketing Strategie von Amazon. Es muss erst eine bestimmte Verkaufszahl der Geräte erreicht werden, oder so ...

Active Content ist noch in der Betaphase. Es könnte in dieser Situation teuer werden, internationale Gewährleistungsansprüche zu erfüllen. Ein Interesse am Nichtverkauf von Content ist bei Amazon nicht zu erkennen, so sind Public Domain-Projekte im Developer Portal nicht erwünscht.

pintman:

Habt ihr noch weitere - vielleicht sogar deutsche - Werke für das Kindle, die einen Blick lohnen? Oder sogar Visionen für die Zukunft?

Über den eingebauten Browser lassen sich Spiele online zocken, außerdem gibt es einen Firmware-Hack der es erlauben soll, den KIF-Interpreter für Z-Code-Spiele zu implementieren. Ich habe auch mal gelesen, dass Cornelson einen Kindle-Interpreter entwickelt, aber noch an Amazons Public Domain-Beschränkungen scheitert.

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Geschrieben um 11:32 am 16.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
pintman
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Vielen Dank für die klärenden Worte und die neuen Informationen, proc.

Selbst wenn es einen Interpreter für das Kindle geben sollte, frage ich mich, ob das Gerät für die Texteingabe gemacht ist bzw., ob der Kindle-Nutzer gerne Text eingibt - insbesondere der Kindle und der Kindle Touch haben beide keine native Tastatur und erlauben nur die Eingabe von kurzen Textpassagen.

Scheinbar gibt es jedoch einen trade-off zwischen Immersion auf der einen und Nutzerfreundlichkeit auf der anderen Seite. Je mehr man dem Nutzer abnimmt und an Entscheidungen vorgibt, um so stärker wird er in seinen Möglichkeiten beschränkt.

Ich bin gespannt, wo genau auf diesem Kontinuum sich die zukünftige IF einsortieren wird, um ein breites Publikum auf mobilen Endgeräten zu erreichen.

Geschrieben um 00:57 am 17.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
ChristianB
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proc:

Wirtschaftlich konsequent, und Privatanwender haben ein Siebtel gespart.

Wirschaftlich Kacke. Privatanwender sparen nichts, solange die Verlage auf die Buchpreisbindung pochen.

Warum schließt Amazon gewerbliche Nutzung bei Papierbüchern nicht auch aus? Sieben, Amazon, hinlegen! (Sollen die Scheiß-Profis doch ihre Verlagsexemplare lesen! Die gibt's dann wenigstens umsonst! Und manchmal gibt es sogar Schnittchen dazu. Lecker.)

(Ich besitze übrigens einen Kindle, habe ihn aufgebohrt und benutze ihn, wofür ich will. Da Gerät ist super, Amazons Produktpolitik allerdins nicht, E-Books kaufe ich überall, wo die MwSt ausgewiesen wird, zurzeit nicht bei Amazon.)

EDIT: Was würde wohl passieren, wenn ich mir eine Adresse in Belgien organisiere und von dort aus Rechnungen ohne Umsatzsteuer aber mit vollem Bruttobetrag an deutsche Kunden schriebe?

Geschrieben um 20:05 am 17.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
proc
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ChristianB:

Privatanwender sparen nichts, solange die Verlage auf die Buchpreisbindung pochen.

Damit hat zwar Amazon nichts am Hut, aber es stimmt wirklich: die 13,5% Ersparnis zur Luxemburger MwSt werden tatsächlich nicht an die Kunden weiter gegeben, sondern einbehalten. Auch wegen des Buchpreisbindungskartells, das sich damit ans Bein gepinkelt hat. Das könnte einen geradezu glücklich machen, wenn es nicht so traurig wäre. Setzen, sechs für den deutschen Buchhandelsverband.

ChristianB:

Warum schließt Amazon gewerbliche Nutzung bei Papierbüchern nicht auch aus?

Amazon müsste Einfuhrzoll zahlen, eben die deutsche USt. Neben dem Verlust jener 13,5% wären das Formalitäten und damit Verwaltungsaufwand. Ich hab mal einen steuerpflichtigen Siebdruck aus der Schweiz eingeführt und wünsche das nicht einmal dem ärgsten Feind. Also auch Amazon nicht. Schuld war übrigens nur die Bezeichnung "Siebdruck": Als Lithographie wär's zollfrei unter der Rubrik "Kunst" durchgegangen, Siebdruck zählt als Massenproduktionsgut wie eine DVD mit dem vollen Steuersatz. Das versteht keiner. Deutsches Steuerrecht, 60% der internationalen Buchneuerscheinungen beschäftigen sich jährlich damit. Setzen, sechs für die deutsche Finanzverwaltung.

ChristianB:

EDIT: Was würde wohl passieren, wenn ich mir eine Adresse in Belgien organisiere und von dort aus Rechnungen ohne Umsatzsteuer aber mit vollem Bruttobetrag an deutsche Kunden schriebe?

Solange ausschließlich Privatkunden beliefert werden und die belgische USt abgeführt wird passiert da nix. Bei Amazon kann ich mir - wie vor ein paar Jahren bei Google - durchaus vorstellen, dass sie Sonderregelungen mit dem Fiskus vereinbart haben und Ralf Kleber Saufkumpan von Jean-Claude Juncker ist.

Nur mal zur Klarstellung: Ich komme weder mit dem quasi-monopolistischen Amazon-System noch mit dem deutschen Buchpreiskartell oder den undurchschaubaren fiskalischen Vorgaben in DE klar. Aber, Pest, Cholera und Blitzschlag abgewägt, wirkt diese Institution immer noch freundlicher als Facebook und hat den Buchmarkt soweit aufgewirbelt, dass z.B. der Buchpreisbindung nur noch ein paar Jahre Zeit bleiben. Ich bin mir sicher, es gäbe heute in DE noch keine Ebooks ohne Amazon, und ohne diesen Onlinemarkt läge meine letzte Hardcover-Erwerbung "Straßenschäden" von Helmut Kuhn auch sicher bei über dreißig Euro. Wie früher eben, in sicher gewogenen Zeiten. Ich entscheide mich für Blitzschlag.

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Geschrieben um 23:26 am 17.05.2012 | Zitat | Editieren | Löschen
ChristianB
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Retired Gumby
Beiträge: 1062

proc:

Ich entscheide mich für Blitzschlag.

Ich warte noch auf den Donner. In ein paar Jahren hat sich das vielleicht etwas kundenfreundlicher zurechtgeruckelt.

Danke jedenfalls, Martin, für Deine ausführliche Antwort!

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