Geschrieben um 22:31 am 16.04.2015 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Master Gumby Beiträge: 99 | In der Hoffnung doch noch jemanden zu in der kleinen Diskussion anzuregen hier mein Geblubber zu "Die schwarze Lilie". Ich habe das Spiel bisher nur einmal geradlinig durchgespielt und mit Sicherheit auch Dinge verpasst (Das Ende habe ich zumindest nicht verstanden.) Vielleicht tue ich dem Spiel mit meiner ersten Einschätzung Unrecht, aber ich fang trotzdem mal an: Ersteinmal glänzt das Spiel mit einer sehr schicken Atmosphäre. Ich hatte ziemlich schnell American Psycho mit einem Schuss talentiertem Mr. Ripley vor meinem Auge auch wenn ich die Hauptfigur da noch nicht für einen Mörder hielt.Zumindest am Anfang musste ich aufgrund der Machobude und des selbst überzeugten Auftretens der eigenen Figur schmunzelt. Das erst Rätsel war für mich auch gleich das schwerste, weil mir noch jedes Ziel fehlte und der Autor mich auch etwas vom rechten Weg weg schubst. >stell album ins regal (das Kindheitsalbum in das Bücherregal) Ich stelle das Kindheitsalbum wieder an seinen Platz, wie ich es eigentlich schon gestern hätte tun sollen. Sollte ich ein anderes nehmen?
Das war eine rhetorische Frage. Die zwei Szenen die danach folgen sind einfach toll geschrieben, auch wenn es gefühlt wenig zu rätseln gibt. (Eventuell für die Bonuspunkte und -erkenntnisse die ich verpasst habe.) Schön sind auch die vielen passenden Verben die verwendet werden können
(Edwige) Ich wusste, sie war bereits mein. Sie würde keinen Widerstand leisten, wenn ich sie einfach nähme.
... Die Strandszene war dann nicht so meins. Das fing schon mit dem schwarzen Hemd in der Sonne an. Auch nahm ich an, dass die Rezeptionistin mein Ziel war, die es dann wie auch die Glocke leider nicht gab. Sobald die Rosalba da war, war alles wieder bestens durchdacht. Punkte habe ich erst im Laden bekommen und fand das irritierend. Punkte scheinen zu dieser Art Geschichte nicht so recht zu passen. Wie man die zusätzlichen Erkenntnisse sonst zählen will, weiß ich aber auch nicht so recht. Das Betreten der Villa fand ich auch recht merkwürdig. Ich habe es selbst nicht geschafft war dann aber auf einmal drin. Ich weiß nicht ob mir der Autor hier Arbeit abnehmen wollte um die Spannung zu erhalten (das zumindest ist geglückt), aber da dies der einzige Erzählsprung in allen Szenen war, wirkte es wie ein Fremdkörper. Nach der zweiten Dame und die allgegenwärtigen Handschuhen war ich mir schon ziemlich sicher, dass ich ein Mörder bin. Das übrige taten die gefunden Zeitungsausschnitte. Aber das David-Lynch-Mädchen am Ende hat mich dann doch daran zweifeln lassen. Gibt es eine Erklärung, wenn man alle Punkte sammeln konnte. Ich werde versuchen es herauszubekommen. Die schwarze Lilie ist eine fein geschrieben, spannende Geschichte, die ich nur jedem ans Herz legen kann. |
Geschrieben um 07:25 am 17.04.2015 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Retired Gumby Beiträge: 727 | jorl:
So ist es: Beim allerersten Spielen letztes Jahr (englische Version) konnte ich drei weitere Punkte ergattern, die mir für das Verständnis der Geschichte eminent wichtig erschienen, da ihr Erspielen weitere Aspekte der Erzählerfigur charakterisiert. Der Score dürfte dem Anstoß dienen, sich spielerisch weiter auf die Suche zu machen. Gleiches würde ich auch von den Enden behaupten, zumal sie durchnumeriert sind und fehlende Nummern eine inhaltliche Lücke vermitteln. ----- |
Geschrieben um 06:10 am 26.04.2015 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Retired Gumby Beiträge: 727 | Interessant finde ich vor allem die Erzählerfigur: HARD SPOILER! sie ist offenkundig hochgradig schizophren und die Art der Perspektive bleibt bis zuletzt unklar. jorl:
Das ist interessant, gerade diese Szene fand ich die Beste von allen. Da sind Klasse IF-Scherze eingebaut und ich würde eher auf Disco oder Stadt mit Brunnen verzichten wollen, wobei erstere beiden durchaus mehr über die Erzählerfigur aussagen. Dass es wenig zu rätseln gibt, sehe ich als programmatisch an. Es geht für mich um das große Rätsel der Erzählerfigur, alles andere ist unwichtig und schwierige Rätselwege würden diesem Spieleziel entgegenwirken. So mal schnell durchgespielt ist es eine interessante Geschichte, nur enthält sie eben dieses Meta-Rätsel über die Konstitution der Erzählerfigur. Ich habe noch nie so sehr und vor allem so leidenschaftlich über ein Spiel gegrübel wie bei diesem, wo Enden, Gegenwartsbefindlichkeiten und Rückerinnerungen in Einlang gebracht werden müssen! ----- |
Geschrieben um 12:28 am 03.05.2015 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 596 | Danke, jorl und proc, für das Feedback! |