Geschrieben um 18:10 am 12.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 596 | Schönes kleines Spiel, erfrischend unprätentiös. Vom Cover hatte ich allerdings den Eindruck, die Protagonistin wäre eine 30-jährige Frau, was am Anfang etwas Verwirrung in meinem Kopf stiftete. Wo anfangs nur die eine oder andere nicht hundertprozentig passende Standardantwort vorkommt, stellt sich mit fortschreitender Spieldauer leider der Eindruck ein, die Zeit sei am Ende der Entwicklungsphase davongelaufen. Das Auftreten unpassender Parserantworten wird häufiger, ein oder zwei paar Rätsel driften in absurde Formulierungsratereien ab und ein paar logische alternative Lösungswege sind einfach nicht vorgesehen. Da hätten sicherlich zusätzliches Testen und noch zwei-drei Wochen Wunder für den Feinschliff getan. Trotzdem: sympatisches Erstlingswerk (?) würde gerne mehr, mit leicht ansteigender Selbstanspruchskurve seitens Georg Philipps, sehen. P.S. Habe selbstverständlich eine Mitschrift mitlaufen lassen, falls Interesse besteht. |
Geschrieben um 21:18 am 14.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Student Gumby Beiträge: 35 | Mir hat das Spiel auch ganz gut gefallen. Die Rätsel fand ich (mit einigen Ausnahmen) relativ schlüssig, und wie Emilia nach und nach herausfindet, was mit ihr passiert ist, ist auch nett gemacht. Etwas weniger sympathisch waren mir allerdings das Setting und die Charaktere. Die beschauliche Welt aus Pfarrhaus, Krämerladen und Kirche wird von ziemlich leblosen Menschen bevölkert und kommt mir zwischen den Zeilen recht vergangenheitsverklärend vor (damals, als die Menschen noch anständig und die Bänke in der Kirche gut gefüllt waren). Emilia ist mir auch zu nah dran am Abziehbild eines braven, katholischen Schuldmädchens - trotz oder auch gerade wegen kleiner Anflüge von Frechheit, etwa dass sie sich im Kirchenkonzert ein bisschen langweilt. Ich hätte mir eine noch lebendigere und eigensinnigere Protagonistin gewünscht. Trotzdem schließe ich mich dem Wunsch nach weiteren Spielen des Autors an - würde mich freuen! Hannes:
Aha! Daran habe ich nicht gedacht. Ich habe mir nur die folgenden Notizen gemacht, vielleicht ist etwas davon auch hilfreich für den Autor:
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Geschrieben um 19:42 am 15.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 596 | Dara:
Witzig, das ist mir auch durch den Kopf gegangen. Ich dachte jedoch, das läge an mir Aber muss man vielleicht auch nicht überbewerten in seiner Wichtigkeit. |
Geschrieben um 21:58 am 17.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Student Gumby Beiträge: 35 | Hannes:
Ja, stimmt schon - das Spiel hat mir auf jeden Fall trotzdem Spaß gemacht. Andererseits hat IF ja auch eine literarische Komponente, und bei einer Kurzgeschichte wäre die Aussage, die sie macht, auch wichtig, eigentlich sogar zentral, für die Bewertung. Ich schätze es, dass "Der Tag, an dem Emilia W. verschwand" etwas zu sagen hat, aber ich bin eben nicht einverstanden damit. Ganz objektiv bin ich da aber wahrscheinlich nicht - ich bin quasi in so einem Dorf wie dem, in dem Emilia da landet, aufgewachsen (auch wenn das nicht ganz so lange her ist), und ich würde es wesentlich schlechter aufnehmen als die Protagonistin, wieder an so einen Ort versetzt zu werden. ;-) |
Geschrieben um 17:58 am 18.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Prof Gumby Beiträge: 596 | Dara:
Klar, Aussage ist eine nicht unwichtige Komponente (neben Stil). Nun bin ich mir bei diesem Spiel aber gar nicht so sicher, ob die Aussage wirklich eine Lobpreisung dieser verkitschten Welt sein soll. Sicher wird sich damit nicht kritisch auseinandergesetzt. Ich halte es eher für unreflektiert. Dara:
Witzig, das geht mir von Hintergrund und Interpretation ähnlich meine Konnotationen mit solchen Welten und den Pseudorebellen, die sie bevölkern, ist auch eher negativ |
Geschrieben um 20:47 am 26.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Student Gumby Beiträge: 35 | Hannes:
Stimmt, einverstanden - aus dem einen Halbsatz über die Kirchenbänke sollte ich wahrscheinlich nicht zu viel rauslesen. |