Geschrieben um 14:51 am 10.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Student Gumby Beiträge: 35 | Abgesang: Der Tag der Toten ist mein Favorit unter den Grand-Prix-Beiträgen, trotz einiger Mängel. Zum einen gefallen mit der bissige Schreibstil und Humor gut; besonders mag ich auch, wie liebevoll auch wirkungslose Aktionen ausgestaltet sind ("Kämpf gegen die Wollmäuse!" ) Zum größten Teil liegt mein positiver Eindruck aber an einer kleinen Erleuchtung, die ich (als IF-Neuling) durch das Spiel hatte. Ich habe schön öfters die Einschätzung gelesen, dass in CYOA-Spielen im Prinzip auch fast alle möglichen Arten von Rätseln umgesetzt werden können. Das hat mir zwar theoretisch eingeleuchtet, aber da ich noch nicht viele Spiele dieser Art gespielt habe und alle davon eher story- und dialog- als rätsellastig waren, hab ich das erst durch "Abgesang" richtig verstanden. Das Rätselerlebnis ist natürlich ein anderes als bei einem Parserspiel, aber auf seine eigene Weise reizvoll - der Schwerpunkt liegt eher darauf, abzuwägen, ob diese Handlung zu diesem Zeitpunkt wirklich eine gute Idee ist (was hier gut funktioniert, da die Konsequenzen relativ fair abschätzbar sind), als darauf, überhaupt erst auf die Idee bzw. das richtige Verb zu kommen wie bei Parserspielen. Wobei auch letzteres durchaus eine Rolle spielt: findet man einen neuen Gegenstand, muss man auf die Idee kommen, welche Schauplätze man damit nochmal aufsuchen sollte. Von daher fließt wahrscheinlich von meiner Seite aus gewissermaßen ein zufälliger Bonus in meine Bewertung mit ein, weil das einfach das erste rätselbetonte Nicht-Parserspiel ist, auf das ich gestoßen bin (und ich mag Rätsel). Was mir weniger gut gefallen hat: Die Rätsel sind nicht die innovativsten und beschränken sich mehr oder weniger auf klassisches Türen öffnen (was aber teilweise sympathischweise vom Erzähler selbstironisch kommentiert wird). Außerdem hätte ich mich noch etwas mehr über eine kürzere, in sich geschlossene Geschichte gefreut als über eine Einleitung zu einer Geschichte mit "Fortsetzung folgt"-Hinweis. Vor dem ersten Besuch der Seite wurde mir auch ein ungültiges/abgelaufenes Sicherheitszertifikat angezeigt, was glaub ich Hannes schon erwähnt hat, und was nicht sehr einladend war (auch wenn natürlich der Autor wenig dafür kann). Ich hatte aber trotzdem auf jeden Fall Spaß, und ich habe so lange gespielt, bis ich das/ein erfolgreiches Ende gefunden habe (und auf dem Weg dahin sehr viele schlimme Enden). Hier ein paar Bugs/technische Probleme, die mir aufgefallen sind:
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Geschrieben um 13:04 am 28.04.2016 | Zitat | Editieren | Löschen | |
Mitglied Bachelor Gumby Beiträge: 58 | Ja, auch für mich gehört das zu den Favoriten. Ich meine es ist sogar das erste deutsche CYOA, das mich einfach richtig gut unterhalten hat. Das lag vermutlich vor allem an dem sehr humorvollen Schreibstil, und man merkt deutlich, dass der Autor vorher schon Erfahrung im Schreiben von Büchern hat. Außerdem fand ich es sehr toll, endlich mal ein CYOA mit mehr Handlungsfreiheit zu spielen. Die Story (falls man von einer solchen überhaupt sprechen kann) war am Ende zwar trotzdem linear, aber man hatte die Möglichkeit, die Rätsel in beliebiger Reihenfolge zu lösen. Lustigerweise ist mir das hier: Dara: Was mir weniger gut gefallen hat: Die Rätsel sind nicht die innovativsten und beschränken sich mehr oder weniger auf klassisches Türen öffnen (was aber teilweise sympathischweise vom Erzähler selbstironisch kommentiert wird). während des Spielens gar nicht aufgefallen, was für die Qualität der Ausarbeitung der Rätsel spricht. Besonders anspruchsvoll waren sie aber leider nicht, v.a. da immer Aktionen vorgegeben waren. Trotzdem hätte ich mir an einigen Stellen gewünscht, das ganze doch als Parserspiel zu spielen. Den beißenden Humor hätte man da ebenso gut unterbringen können (wenn nicht sogar noch besser, denn bei Parserspielen gibt es so viel mehr "sinnlose" Aktionen, die der Erzähler kommentieren kann); und ein paar der Rätsel wären dadurch doch noch etwas kniffliger geworden. Mit Sicherheitszertifikaten oder Scrolling hatte ich keine Probleme, aber einen "Undo"-Button hätte ich mir manches Mal gewünscht, um schnell eine andere Aktion auszuprobieren Was mir ebenfalls weniger gut gefallen hat: wenn man eine einfache Aktion mehrmals bestätigen musste, um sich durch die ironischen Kommentare des Erzählers zu wühlen. Vor allem ganz Ende, als ich mindestens 5 mal hintereinander bestätigen musste, dass ich wirklich die Brücke aus den Brettern mit Hammer und Nägeln bauen will. Das muss doch nicht so umständlich sein! Etwas enttäuscht war ich auch, als das Spiel so plötzlich vorbei war, bevor es überhaupt angefangen hatte. Beim GP sollten ja schon eher vollständige Spiele eingereicht werden. Aber ich hoffe sehr, hier noch eine Fortsetzung (vielleicht sogar als Parserspiel? ;-) zu erhalten! |