Mangas sind eigentlich das Gegenteil von Textadventures: Sie bestehen aus vielen Bildern und wenig Text. Trotzdem würde ich gerne wissen was ihr so von Mangas haltet und ob ihr selbst welche lest. Ich lese schon lange und sehr gerne Mangas.

Ich mache keinen Unterschied zwischen japanischen Comics und westlichen Comics. Comics sind Comics. Und ja, die lese ich von Zeit zu Zeit. Allerdings habe ich bisher noch keinen japanischen Manga gelesen, der annährend an westliche Comics wie "Maus" (Art Spiegelman), "Stuck Rubber Baby" (Howard Cruse), "Berlin, steinerne Stadt" (Jason Lutes) oder die Gesamtwerke von Robert Crumb und Will Eisner heranreichen könnte.

Bei Zeichentrickfilmen sieht die Sache wieder anders aus.

Ich habe mir mal einen Haufen Bände auf einmal gekauft, da ich Animes in der Regel sehr gern sehe. Waren ganz nett, aber die Qualität schwankt auch hier erheblich, wie ich finde.

Sehr, sehr gut fand ich jedoch "Eden - It's An Endless World" (zumindest den ersten Band, die anderen besitze ich nicht). Gute Zeichnungen, kritisches Thema, schonungslos in Szene gesetzt. Kennt den vielleicht noch jemand?

Bei westlichen Comics gibt es neben guten Satiren allerdings auch noch andere wie vornehmlich Superheldencomics. Und da gerade missfällt mir der sogenannte "reale" Stil, der aufgrund diverser Falten die Charaktere um 20 Jahre altern lässt. Die Stories dieser Hefte sind nicht der Rede wert (meine Meinung).

Was mir gefällt, ist die Aufmerksamkeit, die den Beziehungen zwischen den Charakteren zuteil wird. Nichts, worauf Mangas ein Monopol hätten - aber wenn ich denn "Fließbandcomics" konsumieren müßte, würde ich vermutlich Mangas bevorzugen (wenn's nicht grad "Dragon Ball" oder so sein muss).

Wobei mir allerdings der Zeichenstil zu schaffen macht. Gerade Gesichtsausdrücke scheinen mir oft schablonenhaft und abstrahiert, und manche Figuren kann ich nur anhand von Acessoires oder Kostümierung voneinander unterscheiden. Überhaupt stört mich die Vorherrschaft nur weniger "Grundtypen" (elegant/schlank/androgyn, klein/pummelig/überdreht...).

Andererseits gehen manche Panels so stark ins Detail und mit so wenig Text, daß ich kaum noch verstehe, was eigentlich passiert - grade wenn fantastische/futuristische Maschinen am Werk sind - siehe "D'V", "Blame", "Magic Knight Rayearth" (oder sogar manche Strips von http://unicornjelly.com/).

In einem so visuellen Medium ist das natürlich schade; der Comic bekommt Wegwerfcharakter. Einige "westliche" Comics wie "Die Bücher der Magie", "The Sandman", "Kabuki", die "originale" "Elfquest"-Serie oder "Sillage" dagegen lese ich immer wieder gern (in erster Linie also Fantasy.)

Das kann aber teils auch daran liegen, daß ich nur wenig Erfahrung mit "ernsteren" Mangas habe. Überhaupt fehlt mir der Hintergrund, um jetzt alles über einen Kamm zu scheren. Wenn mir z.B. der Eindruck kommt, daß in Mangas "verfeindete Charaktere zumindest versuchen, einander zu verstehen", bedeutet das eventuell nur, daß ich das meiste gar nicht kenne. ...

'Ally'

Mangas sind, wie ich finde, ein ziemlich krasser Unterschied zu den meisten westlichen Comics. Mir persönlich gefallen die Zeichnungen in Mangas besser und auch den Charakteren wird meist eine größere Beachtung geschenkt.

Wenn ich Mangas lese, will ich abschalten vom Alltag und einfach nur entspannen. Deshalb lese ich keine solchen Comics.

Eine Idee: Wie wäre es mit einem Textadventure im Manga-Stil?

Vielleicht greift jemand von euch diese Idee auf und verwendet sie, ich bin mal gespannt. (Möchte hier natürlich niemanden drängen.)

Wie sollte denn ein Textadventure im Manga-Stil deiner Meinung nach aussehen? Was sollte anders sein als bei anderen? Und: warum schreibst du selbst nicht sowas?

Nun, es sollte vor allem locker und lustig sein, und eben irgendwie japanisch.

Warum ich sowas nicht schreibe? Ich warte erstmal auf das Grandprix-Ergebnis.

Der Thread ist zwar von 2005 aber was soll's.

Ein TA in Mangaform kann ich mir selber nicht wirklich vorstellen, vielleicht aber ist es das, was ich gerade mache. Ich schreib ein Doujinshi als Textadventure (=FanGeschichte mit Figuren aus kommerziellen Mangas).

Ich denke aber, die eigentliche Manga Athmosphäre kommt in einer Text-Geschichte nie auf. Bezeichnen wir Manga (wie COmic) mal als "Bildergeschichte" wird klar, wieso. EIne Bildergeschichte in Textform (ohne Bilder), das ist wie Stummfilm für Blinde einfach nicht ganz drin.

Ich mag Mangas eigentlich nicht wirklich (Bis auf Alita), weil ich hoffnungsloser Synchronsprecher-Fan bin, und Bücher sind ja doch sehr stumm

Wenn ich die lese, stelle ich mir immer die notwendigen Stimmen vor.

Ich schätze mal, ein Textadventure würde super die nötige Manga-Athmosphäre liefern, wenn man ab und an mal ein, zwei Bilder in den Ablauf speisen würde. So als Zwischenbild. Manga ist halt visuell. Da nützen die besten Beschreibungen der Charaktere nix, aber wenn man ein Bild sieht, stellt man sich bei den weiteren Handlungen und Gesprächen dann genau (unterbewußt) den jeweiligen Character vor.

Auf alle Fälle interessant.

In Japan gibt es unzählige Spiele, bei denen Bilder eine Geschichte begleiten, die ansonsten mit Text erzählt wird. Ich habe nicht sehr viele von der Sorte gespielt (verstehe auch kein japanisch...), aber die paar, die ich ausprobiert habe, hatten nur einen Handlungsstrang und man musste einfach die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen, um weiter zu kommen.

Nicht wirklich interaktiv also und auf Dauer ermüdend, falls die Geschichte nicht zu fesseln weiß. Eigentlich also eine Art Manga, in dem der Spieler selbst eine Rolle übernimmt...