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Grand Prix-Regel: "Verfügbare Spiele"

Geschrieben um 15:08 am 05.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Tanan
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Prof Gumby
Beiträge: 404

Zitat:

Jeder Juror muss alle für ihn verfügbaren Spiele bewerten. Nicht verfügbar sind Spiele, für die dem Juror die technischen Voraussetzungen (Hardware- oder OS-Inkompatibilität) fehlen. Ebenfalls nicht verfügbar können Spiele sein, für die der Juror Betatester war. (Betatester dürfen die von ihnen getesteten Beiträge bewerten, müssen aber nicht.)

Hm, dazu fällt mir gerade was ein... ihr kennt sicher diese Spiele, die am Anfang einen Warnhinweis haben, etwa: "Dieses Spiel enthält Sex, Gewalt und den Schnorb. Wenn Sie das abstößt, spielen Sie nicht weiter."

Das Problem ist jetzt, daß ein Comp-Juror dieser Aufforderung gar nicht nachkommen könnte, denn laut Regeln ist er verpflichtet, mind. 15 Minuten lang zu spielen.

Ist eine Sonderregel für diesen Fall nötig? Oder sollen sich die Autoren selbst beschneiden? Oder eine FSK für den Wettbewerb? Kommt mir alles blöd vor. Vorschläge / Meinungen?

Geschrieben um 00:00 am 06.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Ally
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Master Gumby
Beiträge: 126

Könnte so ein Spiel -- im unwahrscheinlichen Falle, daß sich wirklich jemand von einer solchen Warnung abhalten läßt -- für sie/ihn dann nicht einfach unter "nicht verfügbar" fallen? Es zählt doch eh die Durchschnittswertung, nicht die Anzahl eingegangener Stimmen, oder?

Geschrieben um 03:30 am 06.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Joghurt
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Student Gumby
Beiträge: 22

Ally:

Es zählt doch eh die Durchschnittswertung, nicht die Anzahl eingegangener Stimmen, oder? Aber eine Durchschnittswertung hat wenig Aussagekraft, wenn man nur 3 Stimmen mittelt...

Aber auch ich finde, daß Jujoren solche Spiele nicht spielen müssen. Ich finde eine Pflicht zum Spielen aller Spiele sowieso nicht sinnvoll, bei der IFComp muß man ja auch nicht alle vier Millionen Spiele gespielt haben, um abstimmen zu dürfen.

Das das Argument bei der deutschen Comp nicht gilt, weil "wir" nicht den Luxus vieler Jujoren haben, ist mir auch klar.

Ich fände dennoch eine Regelung wie z.B. "Es werden nur Stimmen von Jujoren gewertet, die einen großteil der verfügbaren Spiele gespielt haben" besser. Sonst besteht (glaube ich zumindest) die Gefahr, daß Jujoren bei Spielen, die sie nicht spielen wollen, kurzerhand eine 6 vergeben.

Geschrieben um 10:26 am 06.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Martin
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Prof Gumby
Beiträge: 634

An diesen Fall hatte ich gar nicht gedacht, wahrscheinlich, weil ich dieses Jahr noch keinen IF-Comp-Beitrag gespielt habe.

Die Frage scheint mir aber eher hypothetisch: In wievielen Fällen bricht man ein Spiel nach so einer Warnung ab? Und in wievielen Fällen enthält das Spiel dann tatsächlich in einem abstoßenden Maße Gewalt und Sex? Enttäuschend selten, wohingegen der Schnorb auch öfters ohne Vorwarnung auftaucht. Ich habe bei diesen Warnungen eher den Eindruck, dass sie mehr zur Eigenwerbung als zur Warnung angefüht werden - Schnorb sells.

Ich sehe hier eher die Gefahr, dass ein Spiel sagen wir mal Gewalt ankündigt. Ok, Warnung weggeklickt und eine Viertelstunde gespielt. Das Spiel ist grottenschlecht, die Gewalt ist vorhanden, aber nicht das eigentlich abschreckende Element. Das Spiel müsste eigentlich eine Fünf bekommen. Aber da war doch die Warnung am Anfang, will mal nicht so sein, bewerte ich's halt nicht. Das Spiel bekommt hinterher von zwanzig Juroren drei Stimmen und landet irgendwo - wahrscheinlich zu weit oben - nur nicht da, wo es hingehört.

Wenn solche persönlichen Gründe dazu führen können, dass ein Spiel von zu wenigen Leuten bewertet wird, müsste eine Sonderregelung her, die zum Beispiel besagt, dass nur Spiele in die Wertung kommen, die Wertungen von mindestens der Hälfte der Juroren bekommen haben. Das würde bedeuten, dass es Spiele gibt, die unter Umständen nicht in der Wertung sind.

Jeder Juror gibt jedem Spiel eine Note, je nachdem, wie es ihm gefällt. Wie dabei die Bewertungskriterien genau aussehen, ist nicht definiert, es gibt keine technischen Vorgaben wie beim Eislaufen. Ein Spiel, das Elemente enthält, die den Spieler abstoßen, gefällt diesem nicht und sollte daher eine schlechte Note bekommen.

So sehe ich das. Damit wären die Regeln unverändert.

(Ich bin kein Notar und verdiene kein Geld damit, Regeln möglichst kompliziert zu machen. Deshalb würde ich die Regeln gerne so einfach wie möglich halten. Im Einzelfall muss dann halt ohne konkrete Regel entschieden werden - siehe "Letztes Wort". Ich hoffe, dies ist eine Vorgehensweise, die jeder akzeptieren kann.)

Geschrieben um 11:54 am 06.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Tanan
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Prof Gumby
Beiträge: 404

Martin:

Die Frage scheint mir aber eher hypothetisch: In wievielen Fällen bricht man ein Spiel nach so einer Warnung ab?

"Sex, Gewalt und der Schnorb" war nur ein Beispiel. Beispiele aus anderen mir bekannten Spielen: Häusliche Gewalt, sexueller Mißbrauch, Auseinandersetzung mit Selbstmord.

Zumindest bei einem Spiel der diesjährigen Comp war die Warnung ganz sicher nicht grundlos (orv qrz Fcvry Wnar aäzyvpu).

Martin:

Jeder Juror gibt jedem Spiel eine Note, je nachdem, wie es ihm gefällt. Wie dabei die Bewertungskriterien genau aussehen, ist nicht definiert, es gibt keine technischen Vorgaben wie beim Eislaufen. Ein Spiel, das Elemente enthält, die den Spieler abstoßen, gefällt diesem nicht und sollte daher eine schlechte Note bekommen.

Das ist ein Argument. Heißt in der Praxis allerdings, daß auch ein wirklich gutes Spiel über häusliche Gewalt wohl kaum den Wettbewerb gewinnen kann. Aber klar: Wenn "was gefällt" das einzige Kriterium ist, sollte das auch so sein. Bisher war das zwar auch mein wichtigstes Kriterium, aber ich bemühe mich zumindest, ein Spiel nicht zu krass abzuwerten, nur weil ich das Szenario nicht mag, in dem es spielt.

Geschrieben um 10:37 am 07.11.2002 | Zitat | Editieren | Löschen
Martin
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Prof Gumby
Beiträge: 634

Tanan:

Das ist ein Argument. Heißt in der Praxis allerdings, daß auch ein wirklich gutes Spiel über häusliche Gewalt wohl kaum den Wettbewerb gewinnen kann.

Nein, eben nicht. Genau andersherum: Wenn der Spieler im Voraus mit einer Warnung vergrault wird, hat das Spiel keine Chance. So spielt er es, merkt recht schnell, worum es geht und wenn es gut ist, benotet er es auch gut.

Tanan:

Bisher war das zwar auch mein wichtigstes Kriterium, aber ich bemühe mich zumindest, ein Spiel nicht zu krass abzuwerten, nur weil ich das Szenario nicht mag, in dem es spielt.

Naja, das jetzige Bewertungsschema setzt auf den "mündigen Spieler", der sich zumidest bemüht, ein Mindestmaß an Objektivität zu gewährleisten. Letzten Endes ist die Wertung natürlich subjektiv, und wenn einer sagt: "Sci-Fi, so'n Quatsch" und einem cleveren Adventure, das im Jahr 2156 auf dem Mars spielt, eine Vier gibt, nur weil er lieber Prinzessinen aus Drachenklauen befreit, ist das zwar nicht toll, aber im Sinne der Regeln OK. Da kann man nichts machen.

Ich denke, in der Praxis klappt das Verfahren trotzdem ganz gut.

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