stadtgorilla:

Porpentine mag krass übertreiben, aber es sind ihre Erfahrungen, und die muss man ernst nehmen.

Die Frage ist dann nur: Was ist jetzt die Konsequenz? Es kann sich ja immer, überall und jeder von wirklich allem angegriffen fühlen.

Porpentines Cyberpunk mag stachelig und inspirativ wirken, aber das einzige nennenswerte Spiel bleibt für mich die wilde Detektivgeschichte Cloakadum von 2011. Das von Anna Anthropy losgetretene und von Porpentine offenkundig verfolgte politische Programm der Zersetzung "männlicher" Spielewelten gefällt mir ganz und gar nicht, da es meiner Ansicht nach in der Welt der "Independents" seit langem überholt ist. Dass die 7 Thoughts plötzlich nicht mehr aufrufbar sind, mag an Diskrepanzen über nachträgliche Edits liegen, welche die Redaktion am selben Tag wieder zurückgenommen hatte und was dann irgendwann mit der Unterdrückung einer transsexuellen Gruppe von Spieleautoren gewertet werden kann, da würden der/dem einen anderen dann sicher auch gleich die Tränen kommen. Wenn howling dogs XYZZY wirklich abräumen würde (die Kürung müsste in diesen Stunden beendet sein - morgen wissen wir mehr), würde ich das als Affront gegen "ernsthafte" IF-Bemühungen wie etwa Changes von David Given werten, der ja zuletzt noch im Rennen war und ein unglaublich komplexes Spiel geliefert hat (jaja, über Ernsthaftigkeit lässt sich trefflich streiten). Die Konsequenz wäre für mich jedenfalls eine Abwertung von XYZZY, wenn es denn derart um modische Erscheinungen geht und nicht mehr um die Spiele.

Was die XYZZY-Awards angeht, so bin ich mit allem glücklich, was nicht „Eurydice“ heißt

Finalist "Best Writing" und "Best Story", was ist da noch zu erwarten?

O Gott ja bitte nicht Euridice, dann ist alle Hoffnung los. Aber Counterfeit Monkey wirds schon richten.Was ist eigentlich mit Escape From Summerland?

stadtgorilla:

Was ist eigentlich mit Escape From Summerland?

Mein Megafavorit ist in xyzzy leider out of scope.

stadtgorilla:

O Gott ja bitte nicht Euridice

Der Kelch ist wohl noch mal gerade so an uns vorübergegangen.

Best Story und best writing, finde ich gerechtfertigt und könnte man in der hier gebotenen Runde als Minimalkonsens bezeichnen? Best Game hat ja counterfeit monkey gemacht, auch gerechterweise, denke ich.

Interessanterweise habe ich exakt keines der prämierten Spiele gespielt. Hört sich allerdings auch ehrlich gesagt thematisch alles eher uninteressant an.

Counterfeit Monkey würde ich zumindest mal probieren, mir hat es gut gefallen, und Mikawa war ganz aus dem Häuschen.

Also diese Sache mit den Buchstaben kommt mir so vor, als hätte ich sie schon hundertmal gespielt. Fand ich schon beim erstenmal nur mäßig spannend. Dazu kommt, dass ich noch kein einziges Spiel von "Emily Short" bislang wirklich gemocht habe. Ich denke, ich bleibe bei meiner Ignoranz gegenüber dem besten der besten des vergangenen Jahres

Na gut. Dann hoffe ich, dass 2013 ein für dich besseres IF-Jahr wird. Ich habe ein paar Sachen schon ganz hübsch gefunden. Auch das Andromeda-Spiel, aber das erwähne ich jetzt lieber nicht;-)

Das verstehe ich jetzt nicht. Diese Abstimmung bedeutet doch nicht, dass das Jahr schlecht war, sondern nur, dass ich offensichtlich einen anderen Geschmack habe, als die dafür zuständige Jury. Was ja nichts Neues ist. Ändert aber doch nichts daran, dass es 2012 wirklich schöne Sachen gab!

Ok, da habe ich dich falsch verstanden. Ich dachte, für dich wäre dieses Jahr nix dabei gewesen, Sorry.

stadtgorilla:

Best Story und best writing, finde ich gerechtfertigt und könnte man in der hier gebotenen Runde als Minimalkonsens bezeichnen?

Nein, best story hat howling dogs für mich bei weitem nicht verdient, dafür gab es 2012 zu viele richtig gute Stories wie Summerland, Changes oder Body Bargain. Da keine Kriterien dafür festgelegt sind, hätte ich zumindest gerne gewusst, wieviel Votes für welches Spiel abgegeben wurden. Diese Zahlen werden aber anscheinend grundsätzlich nicht veröffentlicht. Monkeys ist ein gutes Spiel, aber meiner Ansicht nach etwas überbewertet. Ob die Puzzles nun wirklich diejenigen ähnlicher Spiele wie Manor of Speaking oder Shuffling Around übertreffen, sei dahingestellt, die in Killer Headache oder Summerland fand ich allemal spannender. Auch das Setting in Changes war weitaus interessanter. Es ist halt alles sehr subjektiv und fühlt sich irgendwie ähnlich wie der vermurkste Parteitag der Piraten an.

Interessant waere vor allem, wer eigentlich abgestimmt hat und wie viele / welche diesert Stimmen diesmal gewertet wurden.

Dann einigen wir uns auf best writing;-)

Aber ich würde der ganzen Sause jetzt auch nicht zu viel Bedeutung beimessen. Und ja, die Twine-Community wird ordentlich auf die Tube gedrückt haben. Mich störts jetzt nicht so, weil ich eben Porpentine super finde. Kann aber auch verstehen, wenn das nicht jedermanns Sache ist.

Wie gesagt, immerhin nicht Eurydice.

Ah, da brodelt was: xyzzyawards.org hat sich gestern in einen Blog mit offiziellen Reviews eines freakin' all-star team of reviewers verwandelt, um die besten Spiele des Jahres und die Veranstaltung insgesamt einzementieren zu können. Die wesentlichen Infos sind erstmal verschwunden, da bin ich ja mal gespannt wo das endet. Mein Vorschlag wäre eine Zementkachelwand mit durchs Photoshop-Relieffilter gejagten Bildern der Festplatten der award winners.