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IF Comp 2015

Geschrieben um 19:49 am 30.11.2015 | Zitat | Editieren | Löschen
proc
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Retired Gumby
Beiträge: 706

Hier ein Offtopic, da lohnt kein eigener Thread.

Wenigstens die Ectocomp mit seinen 13 Beiträgen hab ich dieses Jahr rechtzeitig durchbekommen, die gleich drei Überraschungen bereithält: Sie besteht zu über 60% aus Parserspielen (alle Inform), neben den üblichen 3-Stündern gibt es dieses Jahr eine separate Abteilung für ambitioniertere Spiele (4 Stück, wobei da eines nicht reinpassen will) und eines davon hat sogar bessere IF Comp-Qualitäten. Hier mal ein persönliches Best-Of (alle Z-Code):

Nine Lives: Von Story, Schreibe und Feeling her ein klasse Beitrag, der es etwas besser implementiert locker ins obere IF Comp-Drittel geschafft hätte. Das ist kein Speedy mehr und steckt daher auch der ambitionierteren Abteilung, kann ich nur empfehlen.

The Oldest Hangover on Earth: Ein echter Marius Müller mit seinen sprudelnden Konzeptideen, dessen Rätsel erstklassig in die schräge Horror-Satire integriert sind - an einigen Stellen habe ich mich vor Lachen weggeschmissen. Mir hat das Spiel ausgesprochen gut gefallen, wenn man mal die comp-üblichen Unterimplementierungs-Umstände ignoriert. Interessant fand ich auch das hinsichtlich des Endes entsetzte intfiction.org-Forumspublikum, weil da amerikanische Befindlichkeiten unsensibel berührt worden sein sollen.Das Ende rekurriert auf...

[Letzte Spoiler-Warnung!]...einen Araber, der unwissend-naiv 9/11/2001 in NY herumstolpert. Das hat Pawlowsche Reflexe wie "left a sour note" oder "kinda tasteless" hervorgerufen, die ignorieren, dass nach 9/11 sämtliche Araber unter Generalverdacht fielen und über die neue "Heimatschutzbehörde" tage-, teilweise wochenlang ohne Anklage festgehalten wurden wie einst die Japaner nach Pearl Harbor oder Menschen mit falschem Parteibuch in den 50ern, allen voran Gewerkschafter. Heute lehnt der Großteil der US-Bundesstaaten die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen ab, weil sie unter Terror-Generalverdacht stehen. Was bitteschön soll nun am erzählerischen Experiment geschmacklos sein, einen unwissenden Araber mitten in die Ur-Katastrophe des 21. Jahrhunderts hineinzupieksen?

Gut, man könnte das erzählerisch feinsinniger bringen und stärker in der Gesamtgeschichte vorbereiten, grundsätzlich kann ich darin aber sehr viel mehr eine Groteske in supressiven Paranoia als eine Geschmacklosigkeit erkennen. Dass ich mich wegen antizipierter Reaktionen bis hin zum Ausschluss gar nicht traue, das in jenem Forum überhaupt zu bringen, unterstreicht diese Einschätzung.

Heezy Park: Typisches Andrew Schultz-Knobelspiel, wer gut implementiertes Buchstabengeknobel mit extrem eingeschränktem Vokabular mag, sollte es sich ansehen.

The Ghost Ship: Nettes Geisterschiff-Fluchtspiel mit einfachen Rätseln, die durch Unterimplementierung etwas kniffliger werden was aber durch gespenstische Atmosphäre wieder wettgemacht wird.

Der Rest, naja, entweder typische Schnellwurf-Speedies oder Textwüsten-Klickspiele für Leseratten, die waren für mich persönlich uninteressant (einige Highlights sollen dort noch enthalten sein, sagen andere). Ich hab sie alle durchgespielt und kann diesen Rest nicht wirklich empfehlen.

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